Inhalt:
- Weihnachten 2024 – ein Fest des Friedens?
- Kunstauktion 2024
- Ein Geschenk für uns – ein Geschenk für ?
- HEJ – 2024 im Rückblick
- Rückblick auf Bina Mira 2024
- SOS Bihac in 2024
- Ukrainisches Konzert in der CityKirche
- Interview: Thomas Müller, Aktiv am Kanal
- 8 Jahre Habibi.Works
Weihnachten 2024 – ein Fest des Friedens?
Die Welt ist im Moment nicht besonders friedlich – so weit sind wir uns sicher einig. Doch was ist der richtige Weg in eine friedlichere Welt? Sollen wir mehr oder weniger Waffen in die Ukraine bzw. nach Israel liefern? Müssen wir mehr oder weniger Waffen herstellen? Sollen US-Mittelstreckenraketen in Deutschland stationiert werden?
1981 und 1983 war ich im Bonner Hofgarten demonstrieren, ebenso 1991. Die Antworten damals waren einfach: Abrüstung statt Aufrüstung, Kooperation statt Konfrontation, Miteinander statt Gegeneinander. Und nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass die Antworten richtig waren. Der Weg des Miteinanders ist der Richtige – auch wenn es nicht immer klappt.
Im Moment scheint ein Miteinander ausgeschlossen. Ukraine und Russland miteinander? Israelis und Palästinenser*innen an einem Tisch? Davon sind wir derzeit wohl weit weg.
Das Ziel ist klar, oder? Die Welt hat genug andere Probleme, um die sie sich kümmern muss, und sollte ihre Energie und ihre Ressourcen nicht mit Kriegen und auch nicht in Hochrüstung verschwenden.
Aber wie ist der Weg?
Manchmal, nein meistens bin ich froh, dass wir als Aachener Netzwerk uns hier nicht positionieren müssen. Aber zwei Positionen ergeben sich aus unserem Vereinsnamen und dafür stehen wir:
– Allen von Kriegen Betroffenen sollten wir humanitäre Hilfe gewähren.
– Allen Kriegsparteien sollten wir dabei helfen, langfristig wieder friedlich zusammen zu leben.
Der Weg zu einem langfristig friedlichen Zusammenleben ist kein leichter – aber er ist der einzig Richtige. Unsere Projekte Bina Mira und HEJ verfolgen genau diesen Ansatz. Und (auch) darüber berichten wir in diesem Rundbrief.
Weihnachten 2024 – auf dem Weg zum Frieden!
Helmut und der Vorstand des Aachener Netzwerks
Wir wünschen euch allen eine schöne Adventszeit, ein frohes Fest, einen guten Rutsch und „All the best“ für 2025.
Dirk, Giana, Helmut, Julia und Mujo
Kunstauktion 2024
Am 10. November war unsere Kunstauktion. Und, wie immer, haben wir ein lachendes und ein weinendes Auge:
Wir haben nur 20 von 71 Kunstwerken verkauft – und hätten natürlich lieber mehr verkauft.
Wir haben (knapp) über 10.000 € erzielt – was ein sehr gutes Ergebnis ist.
Leider ist es oft beim Startgebot geblieben – was wir (nicht nur aus finanziellen Gründen) gerne anders gehabt hätten und was vor allen Dingen die Künstler*innen verdient gehabt hätten.
Soweit die Kurzfassung. Aber die Auktion ist ja nur der Höhepunkt von 6 Monaten Arbeit.
Im Juni schon wurde der Raum im Atelierhaus reserviert, die Webseite aktualisiert und die Künstler*innen angeschrieben: „Seid ihr wieder dabei?“
Manche meldeten sich sofort mit einem „Ja, natürlich!“, andere erst nach den Sommerferien. So wurde nach und nach die Webseite mit den teilnehmenden Künstler*innen ergänzt.
Die Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen übernahm wieder die Schirmherrschaft, Benjamin Fleig würde wieder Auktionator werden und Angela Maas die Moderation übernehmen.
Unsere Designerin Kristina Sehl gestaltete unser Plakat, wieder unter Verwendung eines Motivs von Antje Seemann.
Die Kunstwerke, die die Künstler*innen uns zur Verfügung stellen wollten, kamen teils schon Anfang Juli (in digitaler Form), meist aber erst nach den Sommerferien. Das ist gut, denn so kann man auch hier die entsprechende Webseite nach und nach ergänzen.
Noch im September kamen Nachfragen von Künstler*innen, die bisher nicht mitgemacht haben: „Dürfen wir dabei sein?“ Die letzten solchen Anfragen kamen noch wenige Tage vor der Auktion, als schon unser Material gedruckt war.
Neben Plakaten und Flyern musste auch die Beschilderung der Kunstwerke gedruckt werden.
Auf Facebook und Instagram wurde (fast) jeden Tag ein*e Künstler*in vorgestellt. Werbung nicht nur für uns und unsere Auktion, sondern auch für die Künstler*innen.
Ende Oktober bekamen wir nach und nach die Kunstwerke. Manche brachten sie direkt im Depot vorbei, manche haben dort sogar ihr Atelier. Drei Kunstwerke brachte die Post. Die Bilder aus Bonn, Brühl und Köln kamen zusammen per PKW.
Tatsächlich waren alle Kunstwerke da, als wir sie am Dienstag, den 5. November, an die Wände hingen. Sascha Bayer, mit Künstlernamen Henri Crow, startete um 9 Uhr, Achim Füsting kam gegen Mittag dazu und um 15 Uhr war alles fertig. Nun war alles bereit.
Alles? Natürlich nicht. Denn zur Vernissage am Donnerstag um 18 Uhr mussten noch Getränke gekauft und Gläser besorgt werden.
Donnerstags also dann das erste Highlight. Viele Künstler*innen waren da, als die Bürgermeisterin Hilde Scheidt eine kurze Ansprache hielt. Sie ist dem Aachener Netzwerk schon lange verbunden.
Freitag und Samstag gab es dann von 15 bis 21 Uhr die Gelegenheit, sich die Werke in Ruhe anzusehen. Es war nie brechend voll, aber fast immer war jemand da.
Dann war er da, der große Tag, auf den wir mit Spannung gewartet haben. Noch ein paar Stühle aufgestellt, alle Helfer*innen eingewiesen, die Gäste begrüßt und dann ging es los. Erst etwas Musik von OkoOka, dann eine kurze Anmoderation von Angela Maas und schon übernahm Ben Fleig das Zepter.
Besonders spannend wurde es bei den beiden Bildern, die mit je 3000 € bei weitem die teuersten waren. Beide wurden verkauft und machten damit mehr als die Hälfte des Versteigerungserlöses aus.
Schon während der Auktion wurden im hinteren Raum die Kunstwerke verpackt und die Kaufbestätigungen geschrieben, so dass die Käufer*innen die Kunstwerke sofort mitnehmen konnten.
Die unverkauften Kunstwerke, die restlichen Getränke und die Gläser wurden sofort abtransportiert und am nächsten Morgen brachten wir die Stühle wieder in den Keller. Nun sah es wieder ziemlich leer aus.
Montags haben wir noch die Nägel gezogen, die Löcher geflickt und drüber gestrichen.
So konnten wir den Raum wieder übergeben.
Was nicht fehlen durfte, war das große DANKE!
Danke an die Künstlerinnen und Künstler!
Danke an die Käuferinnen und Käufer!
Und Danke an die vielen helfenden Hände!
Mittlerweile ist auch alles abgerechnet. Fertig.
Fertig?
Nach der Auktion ist vor der Auktion. Der Ausstellungsraum im Depot ist wieder reserviert. Für Anfang November 2025!
Helmut Hardy
Ein Geschenk für uns – ein Geschenk für ?
Anke Althaus Aderhold hat unsere Kunstauktion mit 3 Bildern unterstützt. Leider haben wir nur eines davon verkauft. Ihre beiden anderen Bilder hat sie uns geschenkt, damit wir sie zugunsten unserer Projekte verkaufen können. Sie heißen „(R)Ausflug“ und „Hoffnung„. Das jeweils höchste Gebot bekommt den Zuschlag – und vor Weihnachten noch das Bild.
HEJ – 2024 im Rückblick
In wenigen Monaten wird unsere Sport- und Kreativwerkstatt in bosnischen Busovača drei Jahre alt. Sie hat sich also von einem Baby zu einen Kleinkind entwickelt. Bei der Gründung haben wir optimistisch ein Wackelzahnalter angepeilt. Dieses Ziel ist nicht mehr weit entfernt. Mal sehen, ob wir darüber hinaus auch das Schulalter erreichen. Wenn man sich die anhaltende Begeisterung der HEJ-Kids anschaut, ist auch dieses Ziel wohl erstrebenswert und erreichbar.
Das HEJ-Jahr 2024 war besonders ereignisreich. Neben dem „Alltagsgeschäft“ mit der Kreativwerkstatt, Tanz- und Sportgruppe gestalteten unsere Lehrerinnen Emira und Mersiha, Tanzlehrerin Jasenka und Trainer Amar zahlreiche zusätzliche Angebote für die HEJ-Mitglieder.
Schnell umgesetzt wurde die Idee, bosnische Schulbüchereien mit deutschsprachigen Büchern zu bestücken. Innerhalb von zwei Monaten sind fast 800 Bücher zusammen gekommen und am Pfingstwochenende von uns nach Busovača gebracht worden. Unsere HEJ-Kinder sorgten dann dafür, dass die Bücher schnell thematisch sortiert und ordentlich an unsere Partnerschule übergeben wurden.
Mit Unterstützung des Aachener Netzwerks und in Zusammenarbeit mit der Grundschule Kaćuni und der Mittelschule Busovača wurde in Februar die Bertolt-Brecht-Gesamtschule Bonn (BBG) empfangen. Vierzig Schüler*innen und Lehrer*innen aus Deutschland haben sich mehrere Tage pudelwohl in Busovača gefühlt.
Nur wenige Wochen später waren die ehrenamtlichen Spielplatzbauer Chaos-Kids aus Freiburg und Stuttgart eine Woche lang unsere Gäste. In dieser Zeit haben sie mit unseren HEJ-Jungs und -Mädchen einen wunderschönen Spielplatz gebaut, lehrhafte Momente erlebt und Freundschaften geschlossen.
Mitte Juli trafen sich einige der Kinder erneut – beim 2. World-Child-Forum im schweizerischem Davos. Mehrere Hundert Teilnehmer aus mehr als dreißig Länder haben sich mit globalen Problemen unserer Welt auseinandergesetzt. Darunter waren auch Palästinenser und Israelis, Ukrainer und Russen. Was solche Erfahrungen für HEJ-Kids und alle andere Kinder bedeuten, muss man nicht extra erörtern.
Im Sommer waren die Aktivitäten unserer Werkstatt wieder lokaler ausgerichtet. Anfang September wurde von unserem Trainer Amar der erste Workout-Wettbewerb in Busovača veranstaltet. Sehr viele talentierte junge Sportler*innen nahmen an dieser zur Zeit sehr populären Sportart teil.
Nach der betonten Körperlichkeit ging es im Oktober ruhiger weiter – aber nicht weniger interessant. In den Räumen von HEJ wurde ein Dichter-Workshop veranstaltet. Darauf nahmen unsere Kinder beim Kinderbuch-Festival „Gestickte Brücke“ in der bosnischen Stadt Tuzla teil. Mit Tuzla hat unser Netzwerk bekanntlich besondere Beziehungen.
Das Jahr 2024 wird im Dezember mit einem Workshop der traditionellen bosnischen Tänze und einer Jahresabschussfeier abgerundet.
Wie ihr lesen könnt, liebe Freunde, war 2024 für die Sport- und Kreativwerkstatt HEJ sehr ereignisreich und erfolgreich. Was wir allerdings weiterhin brauchen, um unser Projekt HEJ auch fortführen zu können, ist finanzielle Unterstützung. Sprechen Sie gerne auch Ihren Freundes- und Bekanntenkreis an. Vielleicht sind darunter Menschen, die solche Projekte für wertvoll und unterstützungswürdig halten. Bekanntlich ist es so, dass man auch die besten Ideen nicht ohne finanzielle Grundlage realisieren bzw. in unseren Fall fortführen kann!
HEJ bedankt sich in dieser vorweihnachtlichen Zeit bei allen unseren Unterstützer*innen und wünscht allen besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch in das Jahr 2025!
Mujo Koluh
Spendenkonto: Aachener Netzwerk
IBAN: DE21 3905 0000 0000 3170 08
BIC: AACSDE33
Verwendungszweck: HEJ
Rückblick auf Bina Mira 2024
Im September fand unser Projekt Bina Mira – Bühne des Friedens in der kroatischen Küstenstadt Rijeka statt. Anders als ursprünglich geplant (24. – 29. 9. 2024) musste Bina Mira aus Kostengründen um einen Tag gekürzt werden und so fand die Begegnung vom 24. bis zum 28. September in Rijeka und Lovran statt.
Die Organisation und Durchführung des Projekts vor Ort in Rijeka übernahm der Verein Pontes und Nikolina Hrga, als verantwortliche Person und unsere neue Kooperationspartnerin.
Nikolina organisierte die Unterkunft und Verpflegung, sorgte für die Arbeitsräumlichkeiten und Workshopleiterinnen und – leiter und somit letztendlich für den reibungslosen Ablauf dieses anspruchsvollen Projekts.
Einige unvorhersehbare Situationen mussten gemanagt werden.
Kurz vor Beginn des Projekts musste wegen der Unterkunftsabsage des dortigen Studentenwohnheims, wo wir die ersten drei Tage alle untergebracht waren, eine neue Unterkunft gesucht werden. Keine einfache Aufgabe für Nikolina. Doch sie hat nicht aufgegeben bis sie eine ansprechende und zahlbare Unterkunft für alle Teilnehmer fand. Dies kostete sie eine lange Nacht, in der sie auf der Suche war und unermüdlich recherchierte bis die richtige Unterkunft gefunden war – in Lovran bei Rijeka, einem wunderschönen kleineren Ort, Monte Carlo der kroatischen Küste.
Dort fand sie das Hostel „Link“, direkt am Meer gelegen, das uns die Unterbringung mit Frühstück für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer anbieten konnte. Diese Unterkunft begeisterte durchweg alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es bot die Möglichkeit der Reflektion und gleichzeitiger Entspannung nach dem Erlebten.
Wenige Wochen vor Projektbeginn musste unser Kooperationspartner aus Sid/Serbien Cvetin Anicic die Teilnahme seiner Gruppe absagen. Es stellte sich heraus, dass Cvetin die 90 Tage-Aufenthaltsrecht in der EU, die einem Nicht-EU-Bürger zur Verfügung stehen bis auf zwei Tage verbraucht hatte. Seine Theatergruppe konnte er nicht ohne einen Gruppenleiter nach Kroatien schicken. So hat er kurzerhand eine „Ersatzgruppe“ gefunden – KUD Branko Radičević aus Pacetin bei Vukovar, mit der er schon sehr lange im Rahmen einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit kooperiert.
Die Situation mit Cvetin Anicic und der Absage seiner Gruppe zeigt, wie flexibel und anpassungsfähig die Organisatoren sein müssen. Es ist beeindruckend, dass er schnell eine Ersatzgruppe gefunden hat, um die Zusammenarbeit fortzusetzen. Die Teilnahme der neuen Kooperationspartner, dem Verein Pontes aus Rijeka und KUD Branko Radicevic aus Pacetin, wird sicherlich frische Perspektiven und Ideen in das Projekt einbringen.
Heinz Jussen, der Initiator des Bina Mira-Projekts und Ehrenvorsitzender unseres Vereins musste leider kurzfristig die Reise nach Rijeka aus gesundheitlichen Gründen absagen.
Ich, Giana Haass war deswegen als Vertreterin und Projektverantwortliche für das Aachener Netzwerk e.V. alleine nach Rijeka gereist, um das Projekt Bina Mira 2024 zu unterstützen.
Es waren intensive und bereichernde Tage mit 7 Jugendtheatergruppen und einem umfangreichen Arbeitsprogramm. An Bina Mira 2024 haben teilgenommen:
– Theatergruppe Harlekin aus Postojna in Slowenien,
– GHG Gustav Heinemann aus Alsdorf, Deutschland,
– CEKOM Zrenjanin aus Serbien,
– Pozoriste Mladi Tuzle aus Tuzla, Bosnien und Herzegowina,
– Tirena aus Zagreb, Kroatien,
– KUD Branko Radičević aus Pacetin bei Vukovar, Kroatien und
– Pontes aus Rijeka, Kroatien.
Von Dienstag bis einschließlich Samstag wurde das sehr umfangreiche Arbeitsprogramm umgesetzt.
Auf dem Arbeitsplan standen Workshops und Theateraufführungen im Vordergrund.
Am letzten Tag der Begegnung wurden die Ergebnisse der einzelnen Workshops präsentiert.
Die Jugendlichen hatten vier verschiedene Workshops zur Auswahl gehabt, an welchen sie teilnehmen konnten: Film, Musik, Tanz und Regie.
Die Vielfalt der Workshops bot den Jugendlichen sicherlich viele Möglichkeiten, ihre kreativen Talente zu entfalten.
Während die Workshops an verschiedenen Standorten stattfanden, wurden alle Theateraufführungen in der städtischen Bibliothek Trsat, auf der dort vorhandenen Bühne gespielt.
In den vier Theateraufführungen präsentierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Produktionen. Der Focus der Themen lag dieses Jahr auf der „Digitalisierung“, denn in zwei von vier Theaterstücken wurde vor allem auf die mit Digitalisierung verbundenen Gefahren wie Mobbing, Rückzug, Einsamkeit und Verrohung hingewiesen.
Auch der Film, den die Gruppe aus Tuzla am letzten Tag der Begegnung zeigte, beschäftigte sich mit diesem, nicht nur für die Jugendlichen sehr wichtigen Thema.
Der Fokus auf das Thema „Digitalisierung“ ist besonders relevant und es ist wichtig, dass die Jugendlichen sich mit den damit verbundenen Herausforderungen auseinandersetzen.
Insgesamt nahmen 72 Jugendliche und Gruppenleiter an Bina Mira 2024 teil.
Viele Jugendliche waren dieses Jahr zum ersten Mal dabei. Andere wiederum haben schon einige Jahre Erfahrung in unserem Projekt gesammelt.
Gemeinsam ist es ihnen, dass sie mit gleicher Begeisterung an diesem Projekt teilgenommen haben. Es wurden viele neue Freundschaften geschlossen, eventuell vorhandene Vorurteile über „die Anderen“ konnten abgebaut werden und das über die Sprachbarrieren hinweg.
Die Auswertung der abschließenden Umfrage der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ergab vor allem ein Ergebnis: Bina Mira-Projekt war zu kurz!
Das bedauern wir als Organisatoren, wollen aber dieses Ergebnis als Lob verstehen.
Die Jugendlichen haben sich, trotz des umfangreichen Arbeitsprogramms sehr wohl gefühlt, haben viel „Neues“ gelernt, neue Freundschaften geschlossen, als auch neue Erfahrungen gesammelt.
Sie wünschen sich nur eine länger dauernde Bina Mira, um nicht nur mehr Zeit mit ihren neuen Freundinnen und Freunden verbringen zu können, sondern auch ein gemeinsam erarbeitetes Theaterstück zum vorgegebenen Thema präsentieren zu können.
Das Leitthema „Geschichten von morgen – Tales of Tomorrow“, welches wir für 2024 genannt haben, konnte leider nicht so umgesetzt werden, dass daraus ein gemeinsames Theaterstück oder Performance von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern präsentiert werden konnte.
Aber die Theateraufführungen der Jugendgruppen zeigten uns, dass die Digitalisierung und das Internet in ihren Augen eine wichtige Rolle in der Zukunft spielen werden.
So kann man sagen, dass die Geschichten von morgen unbedingt weitere Begegnungen zwischen der Jugend beinhalten müssen, denn in diesem Rahmen kann ein „richtiger, lebendiger und emotionaler Austausch“, fernab vom Internet und Emojis stattfinden.
Alle teilnehmenden Gruppen wurden gebeten, uns Erfahrungsberichte zu Bina Mira 2024 zukommen zu lassen.
Sechs Jugendliche von Theatergruppe aus Tuzla, Pozoriste Mladih Tuzla haben ihre Erfahrungen und Erlebnisse verschriftlicht und uns zur Verfügung gestellt.
Hier ihre Eindrücke:
Lamija Redžepagić:
„Nach 5 Tagen voller positiver Energie und neuen Bekanntschaften und einer großartigen Willkommen-Begrüßung durch das Pontes-Team gingen wir voller neuer Erfahrungen nach Hause. Ich bin dankbar, dass Es Projekte wie dieses gibt, welche in einer so schwierigen Zeit, in der wir leben, solche Chancen der Begegnung für junge Menschen bieten. Sie bieten uns Raum, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen, die sich in einer Krise befinden.
Wir haben neue junge Menschen, die interessante Ansätze für den künstlerischen Ausdruck haben kennengelernt. In diesen Tagen fütterten wir uns mit Kunst und Verspieltheit. Es war wirklich ein einzigartiger Anlass zur Freude, Vereinigung verschiedener Kulturen und Denkweisen.
Die Meinungsfreiheit an den Runden Tischen, an denen wir täglich Meinungen und Wissen austauschten, ermöglichte es uns, uns wie zu Hause akzeptiert und angenommen zu fühlen.
Wir wohnten an einem tollen Ort auf dem Campus der Universität von Rijeka, und der Besuch in Lovran ganz zum Schluss bot eine neue, erfrischende Erfahrung, von der wir, da bin ich mir sicher, alle begeistert sind.
Der Mut von Nikolina, sich um uns zu kümmern und die Organisation eines äußerst komplexen Projekts ist mehr als lobenswert. Sie hat mit ihrer positiven Energie während des Besuchs im Atelier von Pontes, aber auch an allen anderen Tagen, ein Lächeln auf unsere Gesichter gezaubert.
Ich hoffe, dass noch viel mehr junge Menschen an dem Projekt Bina Mira teilnehmen werden.“
Emanuela Softić:
„Das Festival bot die Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und in die Welt des Theaters einzutauchen. Durch Arbeit, das gemeinsame Zusammenkommen und die Möglichkeit Erfahrungen auszutauschen, haben alle Teilnehmer besondere Erinnerungen an diese Veranstaltung mitgenommen.
Die Workshops waren vielfältig – von Schauspiel, Bühnenbewegung, Erstellung dramaturgischer Text bis hin zu Antikriegspoesie haben Raum für Kreativität und persönliche Entfaltung geboten. Die Aufführungen waren vielfältig und jede trug eine starke Botschaft, die die Aufmerksamkeit und das Engagement des Publikums auf sich zog. Der Freitag markierte die Präsentation der Ergebnisse der Workshops und die Zusammenfassung der Ergebnisse. Der Umzug zum Hostel „Link“ in Lovran brachte Erfrischung mit einem abendlichen Spaziergang am Meer, als Pause von den zahlreichen Aktivitäten in den letzten Tagen.
Der Samstag war entspannter, mit einem besonderen Fokus auf die Vorführung unseres Films „Virtuelles Gefängnis“, das positive Reaktionen hervorrief und Diskussionen über übermäßigen Konsum und Einsatz von digitaler Technologie ermöglichte. Den Abschluss des Festes markierten wir mit einem Besuch des Kroatischen Volkstheater und den Genuss des Musicals, was unseren Aufenthalt abrundete.
Die Heimkehr war geprägt von milder Trauer über das Ende, aber auch von Freude über die neuen Freundschaften und Erinnerungen, die wir mitgebracht hatten. Das Festival war mehr als nur eine Gelegenheit zum Lernen – es wurde zu einer Verbindung und Erfahrung, die uns noch lange verbinden wird.“
Emina Husarić:
„Es war wirklich eine Ehre und ein Vergnügen, Teil der diesjährigen Friedensbühne zu sein. Zum Engagement der Organisatoren: Es gab keinen Mangel, sie haben immer versucht, zuvorkommend und ansprechbar zu sein. Die Workshops waren ausgefüllt mit interessanten Inhalten. Durch eine Vielzahl von Übungen gaben die Workshopleiterinnen und -leiter ihr Wissen an uns weiter.
Die Atmosphäre und die Arbeit waren sehr angenehm. Das gesamte Programm mit Workshops am Vormittagsstunden und abendliche Aufführungen haben die Zeit unseres Aufenthalts in Rijeka sicherlich ergänzt.
Ich mochte, dass wir den letzten Tag in Lovran verbracht haben, was mich sehr gefreut hat. Ich habe mit vielen Menschen aus verschiedenen Ländern zusammengearbeitet, und mit ihnen bin ich in Kontakt geblieben, was meiner Meinung nach das wichtigste Indikator für den Erfolg von Bina Mira ist.“
Ajdin Aaldobašić:
„Rijeka als Ort ist sehr interessant. Die Unterkunft hatten wir im Studentenwohnheim und alleine das Essen in der Kantine hat mir super gefallen. Schöne Landschaft aus dem Fenster des Zimmers und wunderbare Erinnerungen. Die Workshops sind sehr gut verlaufen und vor allem der Filmworkshop, den ich besucht habe, war super. Ausflug nach Lovran, ein Städtchen nähe Rijeka hat mich fasziniert. Wir hatten die Möglichkeit, entlang der Küste zu spazieren, die schöne Aussicht zu genießen und auszuruhen. Während Bina Mira habe ich neue Bekanntschaften gemacht, Spaß gehabt und einiges Neues gelernt.“
Amar Junuzović:
„Bina Mira war eine sehr schöne Erfahrung für mich. Es war schön, die Möglichkeit zu haben, nach Rijeka zu reisen und dafür bin ich sehr dankbar. Wir hatten die Gelegenheit, Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen, was ein großer Bonus für mich war. Ich mochte die Orte, die wir sehen konnten.
Ich mochte auch die Workshops und es war interessant, von Dingen zu lernen und zu hören, die ich zuvor nicht kannte.“
Edin Džaferović:
„Ich bin froh, dass ich die Gelegenheit hatte, an diesem Projekt teilzunehmen, denn es ist wirklich inspirierend zu sehen, wie sich junge Menschen engagieren und an Veränderungen in der Gesellschaft arbeiten. Durch dieses Projekt haben wir es geschafft, viele der Barrieren zu überwinden, die Menschen oft trennen – wir haben uns verbunden und Kontakte geknüpft, unabhängig vom Namen, Ort oder Herkunft.
Besonders gut hat mir gefallen, dass wir die Möglichkeit hatten, zu reisen und verschiedene Städte, Kulturen und Lebensweisen zu entdecken. Ich denke, dass Erfahrungen wie diese wichtig sind, weil sie uns bereichern und uns eine breitere Perspektive geben.
Dieses Projekt zeigt, wie sehr die Gemeinschaft wichtig ist und wie viel wir alle gemeinsam zu positiven Veränderungen beitragen können.“
Trotz diesjähriger Schwierigkeiten durch Absage von Erasmus plus ist es uns gelungen das Bina Mira-Projekt durchzuführen. Darauf sind wir sehr stolz und dem neuen Kooperationspartner Pontes mit Nikolina Hrga an der Spitze zu großen Dank verpflichtet. Nikolina hat sich ohne Vorerfahrung getraut, Bina Mira in Rijeka durchzuführen – ein herzliches Dankeschön dafür!
Ein großer Dank gilt insbesondere unseren Mitgliedern und den Förderinnen und Förderern des Projekts Bina Mira, die durch ihre regelmäßigen Spenden die Bina Mira-Durchführung 2024 finanziell abgesichert und möglich gemacht haben – Herzlichen Dank!“
Die Vorbereitungen für Bina Mira-Projekt 2025 beginnen jetzt im Dezember 2024. Der Austragungsort wird nächstes Jahr die Stadt Zrenjanin in Serbien sein. Die Organisation, wie auch die Antragstellung für die finanzielle Förderung durch Erasmus plus übernimmt unser Kooperationspartner CEKOM, der seit 2010 dabei ist.
Wir sind zuversichtlich, dass unser Projekt nächstes Jahr eine finanzielle Förderung durch die EU erfahren wird.
Bis zum nächsten Jahr in Zrenjanin!
Giana Haass, Projektleiterin
SOS Bihac in 2024
SOS Bihac in 2024
Anfang 2020 wurde SOS Bihac offiziell gegründet. Seitdem arbeiten unsere Vereine intensiv zusammen. Es ist schon einige Zeit vergangen seitdem wir das letzte Mal über SOS Bihac berichtet haben. Dies wollen wir in diesem letzten Rundbrief des Jahres 2024 nachholen.
Zlatan Kovacevic ist nach wie vor mit seinem Team der ehrenamtlichen Helfer in Bihać und Bosnien-Herzegowina aktiv. Sie zusammen sind immer vor Ort, wenn es um Kriseninterventionen geht; egal ob es um Suche nach verschollenen Migranten im nahegelegenen Pljesevica-Gebirge geht, ihre Unterbringung und medizinische Notfallversorgung der Verletzten oder Nothilfe bei Aufräumarbeiten nach den verheerenden Überschwemmungen, die in diesem Oktober das Gebiet um Jablanica getroffen haben.
Der Einsatz in Jablanica im Oktober war die letzte große Hilfsaktion und Intervention von SOS Bihac.
Mit einem großen Helferteam hat sich Zlatan unmittelbar nach der großen Überschwemmungskatastrophe auf den Weg nach Jablanica gemacht.
Sie waren eine der ersten Hilfsorganisationen die vor Ort angekommen sind und selbstlos Hilfe geleistet haben. Medizinische Notfallversorgung der einheimischen Bevölkerung, Suche nach vermissten Menschen (leider auch mit einem Leichenfund verbunden), wie auch Aufräumarbeiten in den unzugänglichen Gebieten und Reinigung der Wohnhäuser hatten sie zu ihren Aufgaben gemacht.
Der Einsatz wurde mit insgesamt 100 Helfern 20 Tage lang durchgeführt.
Die Begeisterung und Dankbarkeit der Bevölkerung über diese Hilfsaktionen und gezeigte Solidarität des Teams von SOS Bihac waren und sind immer noch groß. Darüber kann man sehr viel auf der Facebook-Seite von SOS Bihac nachlesen.
Auch wir sind stolz auf SOS Bihac, dass man immer mit seiner Hilfe rechnen kann, wie schon 2023 in der Türkei und Syrien, nach dem schlimmen Erdbeben.
Die Migrantenkrise in Bosnien scheint weitgehend überwunden zu sein, obwohl gerade zurzeit sehr viele Migranten nach Bihać, der bosnischen Stadt an der EU-Außengrenze, kommen.
Dabei handelt es sich hauptsächlich um Menschen aus Tschetschenien und Libanon, die finanziell gut stehend/abgesichert sind und deswegen nicht im Flüchtlingscamp Lipa unterkommen, weil sie sich Privat- und Hotelunterkünfte leisten können.
Auch diese Menschen hat SOS Bihac im Blick, aus Sicherheitsgründen, wie Zlatan im Gespräch betont. Denn auf diesem Stück der sogenannten Balkanroute stellen sie die potentielle „Entführungsbeute“ für eine Bande, die in der Region von Bihać operiert dar.
Angeblich sind Mitglieder dieser Bande hauptsächlich afghanische Staatsangehörige, die in Kooperation mit einheimischen Taxifahrern ihr Unwesen treiben.
Wenn bekannt wird (durch Taxifahrer), dass Menschen Geld besitzen werden sie von dieser Bande entführt, um dann gegen ein „Lösegeld“ wieder frei gelassen zu werden.
Das ist ein bekanntes und schon seit längerem bestehendes Problem.
Es wird vermutet, dass die Drahtzieher für diese Handlungen in Frankreich und Deutschland sitzen, denn die Lösegelder landen auf dortigen Bankkonten. Zumindest hat das Interpol so viel bisher rausfinden können und versucht, auch in Zusammenarbeit mit SOS Bihac diese kriminelle Praxis zu verhindern, wie auch weitere Verantwortliche ausfindig zu machen.
Neue Heimat vor den Toren der EU gefunden
Neben dieser Gruppe von „Neuankömmlingen“ gibt es eine zweite Gruppe von Migranten, die bereits länger in Bihać sind. Sie sehen immer häufiger davon ab, weiter in die EU zu reisen und entscheiden sich, in Bosnien zu bleiben. Viele von ihnen haben Arbeit gefunden, eine Aufenthaltserlaubnis bekommen und wollen dauerhaft in Bosnien leben. Das Problem dabei ist die Wohnungsnot, die es auch in Bihać gibt, die aber nicht die erste, oben beschriebene Gruppe trifft, weil sie viel höhere Mietpreise zahlen kann als die „normale Bevölkerung“ in Bihać.
So springt SOS Bihac auch in solchen Fällen ein und bringt diese wohnungslosen Menschen kurzfristig in dem Haus, welches das Aachener Netzwerk SOS Bihac zur Verfügung gestellt hat, unter, bis sie eine bezahlbare Wohnung gefunden haben.
Diese Hilfe leistet SOS Bihac aber auch nur in lebensbedrohlichen Situationen.
Denn, eine medizinische (Grund)Versorgung von zum Bsp. erkrankten Menschen (also Flüchtlingen), die regelmäßig Medikamente brauchen, kann SOS Bihac aus finanziellen Gründen nicht leisten.
Dafür ist eigentlich das IOM (International Organisation for Migration) zuständig und verfügt auch über die notwendigen finanziellen Mittel. Warum aber die medizinische Versorgung im Camp eingestellt wurde, ist Zlatan nicht bekannt.
Zum SOS Bihac-Team gehören gegenwärtig 29 aktive Helferinnen und Helfer.
In Krisensituationen kommen in der Regel bis zu 100 zusätzliche freiwillige Helfer*innen dazu.
SOS Bihac hat sich seit seiner (informellen) Gründung im Jahr 2019 von einer rein humanitären Hilfsorganisation zu einem anerkannten Rettungsdienst entwickelt. Genauer gesagt, hat sich SOS Bihac als „Rettungsdienst für Notfallinterventionen“ separat registrieren lassen, welcher von der Stadt Bihać anerkannt wurde. Somit ist SOS Bihac eine Einheit des sogenannten „Zivilschutzes der Stadt Bihać“ geworden. Das aktive Personal wird von staatlich anerkannten Ausbildungsstätten geschult und regelmäßig für die Einsätze trainiert.
Das Aachener Netzwerk hat SOS Bihac dieses Jahr mit 5.000 € aus Spendengeldern unterstützt.
Leider reicht dieser Betrag nicht für alle anfallenden Kosten (Nebenkosten für das Haus, Strom, Benzin für Fahrzeuge) aus.
Und obwohl SOS Bihac über die Stadtgrenzen hinaus in der ganzen Region bekannt ist, hat dieser Verein keine Aussicht auf staatliche oder sonstige Förderung und verfügt auch über keine eigenen Einnahmequellen. Er muss sich „selbsterhalten“.
Wie lange das noch möglich sein wird, kann Zlatan, der oft sein privates Geld in den Verein investiert, nicht sagen.
Angesichts rückläufiger Spenden für SOS Bihac, ist es von unserer Seite leider nicht möglich eine längerfristige Prognose zu wagen. Arbeitsräumlichkeiten stellen wir seit drei Jahren und für noch weitere zwei Jahre kostenlos zur Verfügung.
Das Aachener Netzwerk bleibt aber weiterhin bemüht, die Aktivitäten von SOS Bihac möglichst lange noch zu unterstützen und den Verein am Leben zu erhalten.
So wird ein Teil der Einnahmen, die wir mit unserer Kunstauktion eingenommen haben, SOS Bihac zu Gute kommen.
Wir wissen nicht, ob es ausreichen wird, diesen Verein für die nächsten zwei Jahre am Leben zu erhalten.
So möchte ich allen Spender*innen für ihre bisherige Unterstützung von SOS Bihac danken, und sie, wie auch neue, potenzielle Spenderinnen um weitere Unterstützung und Spenden für SOS Bihac bitten.
Herzlichen Dank!
Giana Haass (Projektleiterin)
Ukrainisches Konzert in der CityKirche
Julia Shporina ist gut vernetzt. Sie ist nicht nur im Vorstand des Aachener Netzwerks, sondern auch im Welthaus Aachen e.V. und in der Aachener Gruppe des deutsch-ukrainischen Vereins Deutsche Perspektive. Bei ihrem letzten Projekt kamen ihr diese Kontakte zugute:
Uns wurde ein schönes Projekt herangetragen. Uns – wer ist „uns“? Die „Deutsche Perspektive e.V.“ in Aachen ist ein junger Verein und existiert erst seit März 2023.
Was ist „ein schönes Projekt“? Roksana Vikaluk ist eine in der Ukraine sehr bekannte und beliebte Künstlerin. Ihr Programm ist eine Mischung aus Musik und Theater. Es geht um historische Fakten, ukrainische Lieder, heimische Musikinstrumente und Trachten, die von 3 Künstlerinnen vorgeführt werden.
Das Kunstprojekt ist sehr aufwändig, da ein relativ großes Team notwendig war, um das vielfältige Programm zu realisieren. Aber ich war selbst so begeistert von diesem Projekt und so überzeugt davon, dass wir den Menschen in Aachen mit diesem Projekt die schönen Seiten der ukrainischen Kultur zeigen können, dass es mir den Aufwand wert war. Man hört leider viel Negatives über Ukraine – dem wollte ich etwas entgegen setzen.
Was tut man, wenn man eine tolle Veranstaltung plant, es aber alleine nicht schafft? Man sucht sich Partner. Deshalb habe ich meinen ganzen Mut gefasst und mich an die Vorstände des Aachener Netzwerks und des Welthauses gewandt. Zusammen haben wir dieses Projekt gestemmt.
Dirk Tentler, der Kassenführer des Aachener Netzwerks, hat mich unterstützt, beim Fond „Guten Abend Aachen“ einen Antrag im Namen der drei beteiligten Vereine zu stellen. Mit seiner Genehmigung war der Grundstock für die Finanzierung des Abends gesichert und wir konnten anfangen, konkreter zu planen.
Ursprünglich wollten wir die Veranstaltung am 24. August durchführen – am Unabhängigkeitstag der Ukraine. Jedoch liefen an diesem Tag sehr viele Veranstaltungen parallel. Wir hatten Angst, dass es zu viele sind, und suchten deshalb zusammen mit der Künstlerin nach einem besseren Termin. Es wurde dann Mittwoch, der 6. November.
Musikalischer Jahreszyklus über die Geschichte und ethnische Kultur der einzelnen Regionen der Ukraine.
Seit dem Ausbruch des Krieges ist viel über die Ukraine gesprochen worden, aber nur wenige wissen über die frühe Geschichte Osteuropas Bescheid, die ihren Ursprung auf dem Gebiet der heutigen Ukraine hatte. Die Welt wurde bereits von der Schönheit ukrainischer Stickereien und Liedern verzaubert, weiß aber noch wenig über das Land, das sie hervorgebracht hat oder die Botschaft, die sie vermitteln.
Um diese Wissenslücke zu füllen, wurde das Programm der Künstlerin Roksana Vikaluk, die eine 30jährige Bühnenerfahrung hat, ins Leben gerufen. Sie trägt mit Unterstützung ihres Teams ein stark bildendes Programm in Anlehnung an ein Theaterstück vor. Dieses beinhaltet eine Vorstellung der ukrainischen Kultur insbesondere durch Trachten und ukrainische Instrumente, die in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurden. Es entstand in Zusammenarbeit mit Experten für Geschichte und Ethnographie in der Ukraine, Deutschland und Polen. Auf eine Dolmetscherin haben wir aus Kostengründen verzichtet.
Der Aufwand für den Aufbau war enorm hoch, da die zum Teil sehr großen und schweren Instrumente inkl. aller Requisiten für die Aufführung auf- und abgebaut werden mussten. Ebenso ist die An- und Abreise des Teams mit zusätzlichen Kosten verbunden. Aber die Übernachtung konnten wir kostenlos privat organisieren und so die Kosten niedrig halten.
Die Veranstaltung dauerte ca. 2 Stunden, der Eintritt war frei und wir haben einen Sektempfang organisiert.
Auch Süßes durfte nicht fehlen….zahlreiche ukrainische Spezialitäten waren im Angebot.
Über 100 Gäste konnten wir begrüßen – und das mitten in der Woche.
Sie waren von dem Konzert sehr beeindruckt – wie man auf den Bildern auch sieht.
Julia Shporina
Interview: Thomas Müller, Aktiv am Kanal
Thomas Müller hat schon mehrfach im Rundbrief (#21, #22, #28, #35, #40, #47) über die Situation der Geflüchteten dies- und jenseits des Kanals berichtet. Zeit, ihn mal persönlich zu befragen.
Helmut Hardy (HH): Hallo Thomas,
erzähl doch mal kurz etwas über dich.
Thomas Müller (TM): Ich bin 56 Jahre alt, von meiner Ausbildung her Politikwissenschaftler und Historiker, lebe in Aachen und habe drei Kinder. Ich arbeite als Archivar, habe also weder akademisch noch beruflich etwas mit Menschen auf der Flucht zu tun.
HH: Wie hast du vom Aachener Netzwerk gehört und warum bis du Mitglied geworden?
TM: Wir beide haben uns über die Unterstützung Geflüchteter in Aachen kennengelernt, dabei kam das Thema auf die Situation an den EU-Außengrenzen, und natürlich fand ich die Erfahrungen und Beobachtungen bei den Hilfstransporten nach Bosnien-Herzegowina spannend. Ich komme selbst weniger aus der humanitären Arbeit, habe in Calais aber viel mit Initiativen zu tun gehabt, die Hilfstransporte annehmen und zum Beispiel warme Mahlzeiten, Kleidung, Zelte, Brennholz oder Hygieneartikel an Geflüchtete weitergeben. So kam eins zum anderen, Helmut und ich fuhren dann auch gemeinsam nach Calais. Schließlich bin ich auch formal Mitglied des Aachener Netzwerks geworden.
HH: Du schreibst öfter über die Zustände an der Kanalküste, was Menschen auf der Flucht angeht.
Wieso weißt du dort so gut Bescheid?
TM: Na ja, das Wissen resultiert aus einer Art Langzeitbeobachtung. Das erste Mal war ich im April 2016 in Calais, zu einer Zeit, als es dort ein Camp mit 5.000, später sogar 10.000 Bewohner*innen gab. Es war als „Jungle von Calais“ international bekannt und erschien in den Medien oft als ein Symbol der vielbeschworenen Flüchtlingskrise. Es war aber auch ein Ort, an dem ein ausgesprochen dichtes Netz humanitärer und solidarischer Initiativen bestand und an dem sie notgedrungen lernten, sich jeder neuen Entwicklung schnell anzupassen.
Der Jungle war ein sehr ambivalenter Ort, er war grausam und faszinierend, gewaltvoll und solidarisch, menschenunwürdig und zutiefst menschlich. Daraus entstand die Idee, die Situation über einen längeren Zeitraum zu dokumentieren, zumal die Medien spätestens das Interesse an Calais verloren, als der Jungle im Herbst 2016 geräumt und buchstäblich dem Erdboden gleich gemacht wurde. Zwei Jahre später setzten dann die Überfahrten per Schlauchboot nach Großbritannien ein. Und während dies geschah, setzten die Behörden alles daran zu verhindern, dass sich in Calais wieder größere Camps bildeten. Der Jungle sollte ein für allemal der Vergangenheit angehören, was aber nicht geschah. Mit den Jahren entstanden neue Camps, nur eben sehr viel prekärer als der Jungle.
Während dieser Zeit reisten wir alle paar Monate für einige Tage nach Nordfrankreich, knüpften Kontakte zu lokalen Akteuren und veröffentlichten einige analytische Texte. Schließlich kamen wir in engeren Kontakt zum Münchener Verein Bordermonitoring, der die Situation an verschiedenen Außengrenzen der EU vergleichend beobachtet und dokumentiert. Vor diesem Hintergrund gründeten wir im März 2020 dann unser eigenes Projekt: Calais Border Monitoring. Im Kern ist es ein Blog, der nicht nur über Calais, sondern auch über die Gebiete um Dunkerque und Boulogne-sur-Mer berichtet, die heute ebenso wichtig sind wie vor Jahren Calais. Wir sind ein Team von sechs Leuten – und offen für Interessierte.
HH: Wie sieht es aktuell dort aus? Siehst du eine Tendenz?
TM: Die Situation war immer eine humanitäre Katastrophe, und sie ist es nach wie vor. In der Region Calais und Dunkerque leben durchgängig zwischen tausend und dreitausend Menschen unter äußerst prekären Bedingungen in Zeltcamps, die teils im Abstand weniger Tage, teils im Abstand weniger Wochen geräumt werden. Dies erzeugt enormen Stress und führt zu physischen und psychischen Erkrankungen. Staatliche Stellen bieten gewisse Hilfen ab, aber diese sind viel zu gering und gleichen die bewusst abschreckend gestalteten Bedingungen nicht wirklich aus. Die Versorgung der Menschen wird daher größtenteils durch lokale Initiativen und NGOs gewährleistet. Im Zuge des Rechtsrucks bei der Europawahl ist es zu vermehrten Anfeindungen und auch Angriffen auf Geflüchtete und ihre Unterstützer*innen gekommen. Bei Dunkerque wurde Trinkwasser eines Camps mit blauer Farbe kontaminiert – eine klare und heftige Drohung. Dies bedeutet in der Summe, dass sich die Situation latent verschlimmert, gerade jetzt zu Beginn der kalten Jahreszeit.
Der wichtigste langfristige Trend ist, dass es bei den Bootspassagen immer häufiger zu Todesfällen kommt. Das laufende Jahr ist bereits jetzt das tödlichste Jahr in der Geschichte dieses Migrationsraums überhaupt. Seit Jahresbeginn starben mehr als 70 Menschen, meist beim Ablegen der Boote, bei Havarien auf See oder durch das Gedränge an Bord. In diesem September und Oktober kam es im Wochenrhythmus zu tödlichen Ereignissen, oft mit mehreren Toten. Das Ausmaß einer schweren Havarie am 23. Oktober zeigte sich sogar erst im Nachhinein, als innerhalb mehrerer Wochen bei Calais immer wieder Leichen angespült wurden. Neben den eigentlichen Opfern bedeutet dies natürlich Angst und Stress für andere Geflüchtete, aber auch eine hohe psychische Belastung für die zivilgesellschaftlichen Gruppen. Und es gibt leider keinen Grund anzunehmen, dass sich diese Situation verbessern wird.
HH: Das Aachener Netzwerk hat einige Hilfstransporte nach Calais gemacht.
Weißt du, was dort im Moment benötigt wird?
TM: Da müsst ihr bei den Initiativen vor in Calais und Dunkerque nachfragen. Ich habe nicht den Überblick, was genau sie momentan am meisten benötigen. Erfahrungsgemäß werden um diese Jahreszeit aber besonders warme Kleidung, Decken und Schlafsäcke nachgefragt.
HH: Hilfstransporte helfen natürlich den Menschen, ändern die Lage dort aber nicht wirklich.
Was muss sich dort ändern?
TM: Alle, die dort in den Camps leben, planen ihre Weiterreise nach Großbritannien, sei es per Schlauchboot oder versteckt auf einem Lastwagen. Theoretisch könnten sie einfach ein Fährticket kaufen und sicher übersetzen, ohne sich an einen Schleuser wenden und/oder ihr Leben und ihre Gesundheit riskieren zu müssen. Was dem entgegensteht, ist ein ab den 1990er Jahren geschaffenes System der vorgelagerten britischen Grenzkontrolle auf französischem Territorium, ähnlich im Kleinen, wie die EU ihre Migrationspolitik im Mittelmeer und in Nordafrika gestaltet. Von diesem migrationspolitischen Pfad müsste abgewichen werden, d.h. es müssen sichere, legale und praktikable Migrationsrouten entstehen.
Gleichzeitig müsste es in Calais Anlaufstellen für diejenigen geben, die sich für einen Asylantrag in Frankreich entscheiden. Auch dies ist seit Jahren nicht der Fall.
Bis dahin müsste es einen offenen Dialog geben, wie die Situation rund um die Camps und die Bootspassagen praktisch verbessert werden kann, also Zugang zu menschenwürdigen Unterkünften, Zugang zu Wasser und Nahrung nach internationalen Standards, effektive Hilfe bei körperlicher und psychischer Not, besserer Zugang zu Recht, aber auch ein Ende zermürbender, abschreckender und oftmals gewaltvoller Polizeiroutinen. Eine massive Polizeipräsenz an den Stränden gehört übrigens zu den Gründen, warum die ohnehin minderwertigen und überfüllten Schlauchboote oft überhastet ablegen, nicht ausreichend stabilisiert sind und dann oft nach kurzer Zeit havarieren – mit den beschriebenen tödlichen Folgen.
HH: Und wie kann das Aachener Netzwerk da eingreifen/hilfreich sein?
TM: Benötigt werden natürlich immer materielle und finanzielle Spenden, oft auch freiwillige Helfer*innen. Aber ich denke, dass es ebenso wichtig ist, das Geschehen dort zu dokumentieren, es zu analysieren und darüber zu berichten. Damit schaffen wir vielleicht Basiswissen für eine langfristige politische Veränderung, auch wenn sich der politische Kontext momentan eher in eine katastrophale Richtung entwickelt. Aber dennoch und deshalb sollten wir uns bewusst machen: Dreieinhalb Fahrstunden westlich von Aachen hat sich eine Situation entwickelt, die mit den EU-Außengrenzen im Süden und Südosten vergleichbar ist. Das können wir nicht ignorieren. Vielleicht ist es genau diese gesteigerte Aufmerksamkeit, die wir – außer dem unmittelbaren Helfen – im Hinterland dieser tödlichen Grenze entfalten müssen.
HH: Danke, Thomas, für dieses Interview und dein Engagement!
8 Jahre Habibi.Works
Angeliki Pappas ist Mitglied im Aachener Netzwerk und unterstützt privat das Projekt Habibi.works in Katsikas/Ioannina (Nordwestgriechenland). Vor zwei Jahren hat sie uns zum letzten Mal von dort berichtet. Zeit für ein Update.
In der Nähe von Ioánnina, der Hauptstadt von Épirus, im Nordwesten Griechenlands, befindet sich das Flüchtlingscamp Katsikás in einem ehemaligen Militärlager mit dem Status eines Militärgebiets. Es beherbergt rund 1000 geflüchtete Personen und wird geleitet mit Unterstützung des UNHCR.
In unmittelbarer Nähe zu diesem Flüchtlingscamp befindet sich Habibi.Works, untergebracht in einer ehemaligen Lagerhalle. Getragen wird es von dem Verein Soup & Socks, der im Dezember 2015 gegründet wurde. Bereits 8 Monate nach der Gründung hatte sich der Fokus des Vereins von punktueller Nothilfe auf nachhaltige Lösungsansätze verschoben und das Projekt Habibi.Works wurde gegründet. Habibi.Works ist ein interkultureller „Maker-Space“, der Menschen aus den umliegenden Flüchtlingscamps und der lokalen Bevölkerung im Norden Griechenland Plattformen für Begegnung, Bildung und die Umsetzung von Projekten für den Alltag bietet, da sie ansonsten kaum Zugriff auf Bildung, psychologische Betreuung, den Arbeitsmarkt, würdevolle Lebensbedingungen oder die griechische Gesellschaft haben.
Seit September 2024 ist ein deutlicher Anstieg der Ankünfte im Lager zu verzeichnen. Offizielle Zahlen sind in den letzten Jahren leider nicht mehr mitgeteilt worden. Nach Schätzungen und Berichten von Menschen, die im Lager leben, beherbergt das Camp derzeit mehr als 1000 Menschen. Die meisten der Männer, Frauen und Kinder, die in letzter Zeit ankamen, wurden von den griechischen Inseln nach Katsikas gebracht.
Leider sind die Gesundheits- und Hygienebedingungen aufgrund der ungeeigneten Wohncontainer nach wie vor schlecht, und es gibt immer wieder Beschwerden über das Essen (das von so genannten „Catering-Unternehmen“ geliefert wird). Bei den monatlichen Community Meetings in Habibi.Works sowie bei Einzelgesprächen haben die Menschen die Möglichkeit, sich mit Mitgliedern des Teams von Habibi.works über die schwierige Situation auszutauschen. Der Zugang zu Räumen, in denen die Menschen Gemeinschaft finden, selbst Lösungen schaffen und Zugang zu zusätzlichen Angeboten wie Gesundheitsversorgung und Rechtsberatung erhalten können, ist nach wie vor unglaublich wichtig.
Bitte, so meine persönliche Bitte, zieht deshalb in Erwägung, Habibi.Works zu unterstützen.
Die wichtigste Ergänzung des Konzepts von Habibi.Works in 2024 ist wohl der Free Shop; ein Umsonst-Laden, der am 16. Juli seine Pforten öffnete. Seit diesem Tag haben sich dort 937 Personen angemeldet — eine Zahl, die die große Nachfrage u.a. nach Hygieneprodukten verdeutlicht. Der Free Shop steht allen offen und bietet eine Auswahl an Produkten, von der jede erwachsene Person drei Produkte pro Monat auswählen kann.
Allein in den ersten zwei Wochen nach seiner Eröffnung wurden 1.632 Artikel verteilt, was die Einschätzung des Habibi.Works-Teams bestätigte: Die drastischen Kürzungen der monatlichen Zuwendungen in Griechenland haben einen ständigen Bedarf an zusätzlicher Unterstützung zur Folge.
Women Space – Frauen Salon
Der Frauenraum von Habibi.Works besteht nun schon seit mehr als einem Jahr. Der Raum wird vollständig von unglaublichen Frauen aus den verschiedenen Gemeinschaften im Camp verwaltet – eine Entwicklung, die das Projekt in mehr als einer Hinsicht gestärkt hat.
Habibi.Works ist eine Plattform für alle, die aktiv und kreativ werden wollen, ihre Fähigkeiten austauschen möchten und Lösungen und eine Gemeinschaft aufbauen wollen. Darüber hinaus soll Habibi.Works aber auch eine Plattform für Initiativen, Organisationen und Netzwerke sein, die zusätzliche Aktivitäten anbieten und das Konzept von Habibi.Works ergänzen. Dazu gehören u.a. diese fortlaufenden Kooperationen:
– Yoga and Sports with Refugees: Das Sportprogramm hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2021 gut entwickelt.
– MedEqual: Seit Juli bietet das MedEqual-Team jeden Samstag im Habibi.Works Dome medizinische Sprechstunden an. Angesichts des mangelnden Zugangs zu einer angemessenen medizinischen Versorgung im Lager ist dieses Angebot sehr gefragt.
– Mothers and Midwives: Die Organisation macht eine weitere Runde von Projekten, die Beratungen zur reproduktiven Gesundheit, Aufklärungsgespräche und die Verteilung von Hygieneprodukten wie Binden umfassen.
– Wind Empowerment: In Zusammenarbeit mit mehreren griechischen Partnern wird eine kleine Windturbine bei Habibi.Works gebaut – ein spannendes Projekt für nachhaltige Energie.
Wir, die Familie Pappas, möchten das Projekt weiter bekannt machen und auch in Zukunft unterstützen und besuchen es persönlich jedes Jahr. Leider ist nicht davon auszugehen, dass keine Geflüchteten mehr im Camp sein werden – die Politik hat dort noch viele Aufgaben zu lösen.
Was sich Habibi.works aktuell besonders wünscht:
Freiwillige, Volunteers, die Habibi.works bei der Arbeit vor Ort unterstützen! Wenn ihr Lust und Zeit habt, schreibt an hello@soupandsocks.eu.
Und, natürlich, werden auch Geldspenden benötigt. Dazu hat Habibi.works eine Winterkampagne ins Leben gerufen – eine besondere Art, „Danke!“ zu sagen. Wer Habibi.works bis zum 15. Dezember mit einer Spende unterstützt, bekommt als Dankeschön wunderschöne, handgefertigte Geschenke aus dem Makerspace nach Hause.
Habibi.Works finanziert sich bisher unabhängig von EU-Geldern oder staatlichen Förderungen. Das Projekt wird getragen von Menschen aus der europäischen Zivilbevölkerung, also von Menschen wie uns, von mittelständischen (und manchmal auch größeren) Unternehmen und kleinen Stiftungen. Diese Finanzierungsweise erlaubt es uns, die Spendengelder immer genau da einzusetzen, wo sie gerade gebraucht werden. In Habibi.Works leben wir bestimmte Werte und Überzeugungen – unabhängig finanziert zu sein, ermöglicht es uns dabei, eine kritische Position hinsichtlich der europäischen Asylpolitik einzunehmen. Außerdem kommen wir seit 8 Jahren täglich aufs Neue zu der ermutigenden Erkenntnis, dass wir alle gemeinsam die Dinge anders gestalten können. Damit das so bleiben kann, bitten wir um eure Spenden:
Habibi.Works
IBAN: DE71672500200009251464
BIC: SOLADES1HDB
Verwendungszweck: Winter Campaign, Name, Adresse
Und wir sagen heute schon: Danke!
Angeliki Pappas