Inhalt:
- 50. Ausgabe des Rundbriefs
- HEJ in Davos
- HEJ in Mostar
- HEJ bei der Jugendakademie in Walberberg
- Infostände in Aachen
- Hilfsgüter für Bosnien
- Kunstauktion 2024
- 10 Jahre Flame for Peace
50. Ausgabe des Rundbriefs
Am 8. Mai 2017 erschien der erste Rundbrief. Gut 7 Jahre später sind wir nun bei Ausgabe 50. Das macht 7 Rundbriefe pro Jahr – alle 2 Monate einen plus einen zu einem speziellen Anlass. Insgesamt ziemlich genau 700 Seiten.
700 Seiten, die unsere Arbeit dokumentieren. Die zeigen, was wir gemacht haben – und was wir (zum jeweiligen Zeitpunkt) in Planung hatten.
So wie auch in diesem Rundbrief:
Was in Bosnien bei HEJ passiert, genießt immer mehr Aufmerksamkeit. Und die HEJ-Kids ziehen raus in die Welt. Wenn man ihre Texte liest, spürt man, dass unsere Ziele von interkulturellem Verständnis, Toleranz und friedlichem Zusammenleben hier gelebt werden.
Ähnliches war auch zu spüren bei unseren Informationsständen in Aachen. Wir sind etwas aus der Übung, aber wir möchten uns wieder häufiger präsentieren – der Grundstein ist gelegt.
Mit unseren Hilfstransporten nach Bosnien haben wir Erfahrungen gesammelt, von denen andere heute noch profitieren. FocusHuman e.V. berichtet von einer Spendenfahrt und damit verbundenen Problemen, auch finanzieller Natur.
Um Finanzen geht es auch bei unserer dritten Kunstauktion – aber nicht nur. Natürlich möchten wir mit dem Erlös aus der Kunstauktion unsere Projekte möglich machen, aber auch hier steht der interkulturelle Aspekt im Vordergrund – weshalb wir auch dieses Mal wieder zahlreichen Künstler*innen aus Bosnien und der Ukraine dabei haben werden.
Vor genau 10 Jahren lief Flame for Peace – wortwörtlich. Was für ein Projekt. In 8 Wochen von Sarajevo nach Aachen. Wir würden es gerne wiederholen: von Brüssel nach Lviv, von „Europa“ in die Ukraine.
Wenn man die 50 Rundbriefe durchliest, stellt man fest, dass wir immer geschafft haben, was wir uns vorgenommen haben. Mal sehen, ob uns das auch dieses Mal gelingt.
Vielleicht haben Sie, vielleicht hast du Lust, uns dabei zu helfen?
Der Vorstand des Aachener Netzwerks
HEJ in Davos
Mitte Juli, genau vom 15. bis 19. Juli, fand in Davos das zweite World Child Forum statt. Engagierte Jugendliche aus der ganzen Welt kamen zusammen, um gemeinsam Ideen und Projekte zu entwickeln, die die Welt von morgen braucht.
Vier aktive HEJ-Mitglieder aus Busovača konnten HEJ dort vertreten – wobei die Reisekosten vom Aachener Netzwerk getragen wurden. Begleitet wurden sie von Lamija Okan. Mujo Koluh und seine Söhne waren ebenfalls dabei, auf eigene Kosten.
Najla und Ehlimana berichten hier von ihren Eindrücken:
Ich möchte meine Eindrücke vom WCF in Davos schildern. Es war eine der schönsten Erfahrungen in meinem Leben, denn ich habe viele Kulturen und Nationen kennengelernt, die ich sonst vielleicht nie kennengelernt hätte. Ich habe viel Neues gelernt, wie zum Beispiel,
– dass eine Umarmung das Normalste ist,
– dass Liebe und Respekt zwischen Menschen das Wichtigste sind,
– dass es egal ist, was man trägt und wie man sich kleidet.
Wir mögen nicht alle die gleichen Dinge, aber es ist wirklich schön und sogar das Schönste, wenn wir alle unterschiedlich sind. Ich habe gelernt, dass wir vorsichtig sein sollten, uns zu entschuldigen, wenn wir schuldig sind, und vorsichtig sein sollten, wenn wir die Gefühle anderer verletzen, indem wir bestimmte Worte sagen.
Ich möchte mich bei den Lehrern bedanken, die mich für diese Fahrt vorgeschlagen haben. Vielen Dank an meinen Lehrer Lamija für die wundervolle Zeit, für Ihre Aufmerksamkeit und für Ihre Unterstützung.
Najla Karic (HEJ-Mitglied von Anfang an)
Nach Najlas schönen Worten gibt es nicht viel zu ergänzen, aber hier sind meine Eindrücke. Auch wenn sich meine Eindrücke noch nicht gefestigt haben, möchte ich doch noch etwas sagen. Wunderschön, unvergesslich, magisch… das sind alles kleine Worte für das, was wir erlebt haben und wo wir waren. WCF ist ein Ort, an dem es keine Fehler gibt, wo Kinder, Jugendliche und alle anderen ihre Wünsche für alles äußern können, was sie anzieht, und niemand sie kritisiert – im Gegenteil, sie erhalten Unterstützung wie nie zuvor.
Obwohl mehr als 200 Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Teilen der Welt anwesend waren, haben wir nur bewiesen, wie viel Liebe wir den anderen geben und zurückbekommen können. Wie gleich wir einander sind und alle nach den gleichen Dingen streben, wie zum Beispiel: Liebe, Frieden, Spiel, Spaß und vieles mehr. Ich habe mich dort besonders gut gefühlt, denn zusätzlich zu so vielen Kindern hatten meine Freunde und ich die Chance, in diesem Raum zu sein, auf dieser Bühne, wo wir unsere Wünsche und Gefühle zum Ausdruck brachten … und am Ende bekamen wir so viel Applaus und so viel Unterstützung sowie viele Komplimente. Wir wollten diese Chance nicht einfach wegwerfen, sondern nutzten sie, als wäre es die letzte in unserem Leben.
Abschließend möchte ich mich bei allen bedanken, die uns mit ihrer wunderbaren Unterstützung ermutigt haben. Ich möchte mich bei unseren Lehrern Emira und Mersiha bedanken, die uns für diese wundervolle Erfahrung ausgewählt haben. Und natürlich bei unserem Mujo, der die ganze Zeit bei uns war und uns unterstützt hat. Besonders in den Momenten, in denen wir nervös waren und wenn wir nicht wussten, was wir tun sollen, war er da, um uns zu beruhigen und zu ermutigen. Schließlich danken wir unserer Lehrerin Lamia, die uns den ganzen Weg begleitet hat und uns dabei geholfen hat, alles zu tun, was wir tun wollten. Und, sagen wir, es auf perfekte Weise zu machen. Ein großes DANKESCHÖN an alle.
Ehlimana Sabanovic (HEJ-Mitglied von Anfang an)
HEJ in Mostar
Am 1. und 2. Juni fand in Mostar das Mo-Stars Open Dance Festival statt. Mit dabei über 2.000 Tänzer*innen aus 47 Städten und 6 Ländern – und ein Team von HEJ!
Das HEJ-Team präsentierte alles, was es in den letzten Monaten geübt hatte und belegte in seiner Kategorie den 2. Platz!
Trainerin Jasenka Bitic Ramic war unter den ersten Gratulant*innen – und wir schließen uns an.
Mujo Koluh
HEJ bei der Jugendakademie in Walberberg
(Übersetzung aus dem Bosnischen)
In der Zeit vom 6. bis 15. Juli nahmen Jugendliche aus Busovača an der Jugendakademie teil. Das Projekt wurde von der Jugendakademie aus Walberberg und Putevi Mira („Friedenswege“) aus dem bosnischen Kozarska Dubica umgesetzt.
Durch den HEJ-Sport- und Kreativworkshop und unter der Schirmherrschaft von Mujo Koluh hatten Amer Halilović, Merdan Eman und die Schwestern Dželila und Amina Lušija die Gelegenheit, an einem Jugendtreffen teilzunehmen, zu dem in diesem Jahr 26 junge Menschen aus Bosnien und Herzegowina sowie Deutschland zusammen kamen.
Während des achttägigen Austauschs hatten junge Menschen die Möglichkeit, an der Entwicklung von Kommunikationsfähigkeiten, sozialen Kompetenzen sowie gesunden Beziehungen zu sich selbst und der Umwelt zu arbeiten.
„Ich freue mich sehr, dass junge Menschen aus Bosnien und Herzegowina und Deutschland die Möglichkeit bekommen haben, zusammen zu lernen und zu arbeiten. Da wir kulturell eine heterogene Gruppe hatten, war der Lernprozess für uns alle viel interessanter, angefangen bei den Teilnehmern bis hin zum Trainerteam, das versuchte, die zur Verfügung stehende Zeit bestmöglich zu nutzen. Es gab auch optionale Ausflüge nach Köln und Bonn, aber viel wichtiger als Fotos, egal wie schön sie sind, sind die Erlebnisse, an die sich junge Menschen aus beiden Ländern erinnern werden“, sagte Maja Kreća, Mitglied des Trainerteams.
Nach ihrer Rückkehr zeigten sich die Jugendlichen begeistert von allem, was sie erlebt hatten, und drückten ihre Dankbarkeit darüber aus, dass ihnen die Möglichkeit gegeben wurde, an diesem Projekt teilzunehmen.
Emira Mutic-Halilovic
Infostände in Aachen
Für den Juni hatten wir uns einiges vorgenommen. Zu viel, wie sich herausstellte. Vier Infostände wollten wir machen, uns bekannt machen und neue Leute kennen lernen.
Los gehen sollte es am 16. Juni beim Multi-Kulti-Fest im Kennedypark. Aber wir waren schlecht vorbereitet. Statt eines schönen breiten Info-Tisches hatten wir nur einen Stehtisch. Da gab es keinen Platz für ein Banner – das wir aber sowieso nicht hatten. Unser großes Rollup wurde vom heftigen Wind verbogen – der auch unsere Infoblätter zu Flugblättern machte. Als dann noch starker Regen einsetzte, gaben wir auf.
Mangels Personal ließen wir den Stand beim Lothringair-Festival am 22.6. direkt ausfallen.
Allerdings hatten wir mittlerweile einen Tisch gekauft und ein Banner bestellt, die dann bei „Aachen zeigt Engagement“ am nächsten Tag im Stadtpark zum Einsatz kamen.
Viele engagierte Leute aus über 100 Vereinen kamen bei strahlendem Sonnenschein zusammen und stellten ihre Vereine vor. Die Bandbreite des ehrenamtlichen Engagements in Aachen ist enorm.
Es gab viele interessante Gespräche – sowohl mit den anderen Vereinen als auch mit Spaziergängern – von denen viele wohl nur zufällig auf die zahlreichen, im Park gut verteilten, Stände trafen.
Am Samstag, den 29.6., fand im Aachener Welthaus an der Schanz das inzwischen 38. jährliche Weltfest statt. Dieses Jahr unter dem Motto „Frauen gestalten den Wandel“.
Wir haben uns in Kooperation mit dem Verein Deutsche Perspektive, einem deutsch-ukrainischen Verein, mit einem Infostand an dem Fest beteiligt.
Das Weltfest ist jedes Jahr ein Treffen vieler Gleichgesinnter. Ein guter Besuch und guter Austausch am Infostand ist quasi garantiert – und unser neues großes Banner kam auch zum Einsatz.
Die Schirmherrin des Festes, Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen stattete uns einen Besuch ab. Zusammen mit ihr konnten sich unsere Standbesucher*innen über unsere Arbeit informieren. Der deutsch-ukrainische Verein hatte neben vielen Informationen auch Gebäck und Getränke im Angebot.
Unser Stand wurde mit insgesamt 6 Leuten organisiert. So fanden auch wir immer wieder Gelegenheit, das bunte Programm des Weltfests zu besuchen. Auf der Bühne – und teilweise auch vor unserem Stand – gab es viel Musik und Tanz.
Der Juni war anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Wir arbeiten an weiteren gedruckten Flyern und werden uns bei nächster Gelegenheit wieder präsentieren.
Dirk Tentler und Helmut Hardy
Hilfsgüter für Bosnien
Paulin Liekenbrock ist Gründerin des Vereins FocusHuman e.V. aus Rheda-Wiedenbrück. Gerade ist sie aus Bosnien zurück gekommen – und nicht alles lief wie erwartet:
Das Aachener Netzwerk war für uns schnell ein Begriff und Anlaufpunkt, als wir das erste Mal in Bosnien bei SOS Bihać zu Besuch waren. Wenn man es so sagen mag, hat SOS Bihać uns den Weg zum Aachener Netzwerk geebnet. Dort wurde uns jede Frage beantwortet, die wir zu Hilfstransporten nach Bosnien hatten. Bis heute sind wir im Kontakt und sind dafür sehr dankbar.
In den letzten Wochen hat sich unser Verein „FocusHuman e.V“ intensiv auf einen zweiten Hilfstransport nach Bosnien vorbereitet. Ziel war Velika Kladusa.
Wir hatten Zehida gefragt, was dort alles benötigt wird. Und die Liste war lang:
– Krankenbetten und Matratzen für das örtliche Krankenhaus
– Unterstützung für eine Schule, deren Schulmöbel brüchig und morsch sind. Aber auch Tische und Stühle für die Lehrer*innen und die Verwaltung.
– Schulmaterialien und Spielsachen für bedürftige Schüler*innen
– Kleidung für das Zentrum für krebskranke Frauen und Kinder
– Möbel und Textilien für bedürftige Bosnier*innen
Wir bekamen viel Unterstützung, wovon wir zwei Unternehmen besonders hervorheben möchten:
– Das Unternehmen Lüning hat Etuis, Spielsachen, Mappen, Blöcke und Spielbälle gespendet.
– Das Happe Bauzentrum hat uns Räume für unser Spendenlager kostenlos zur Verfügung gestellt. Außerdem durften wir dort vor der Fahrt den LKW volltanken.
Die Kontakte zu Zlatan Kovacevic und Zehida Bihorac pflegen wir seit unserer letzten Fahrt 2023. Letztes Jahr starteten wir als Konvoi mit Sprintern, dieses Jahr mit einem 40-Tonner des Vereins Familien in Not e.V. aus Rietberg. Unsere Vorbereitungen liefen reibungslos. Die Empfänger standen fest, die Dokumente waren fertig, und sowohl die Zeitung als auch das Radio berichteten über uns. Voller Hoffnung und mit Herzen voller Vorfreude brachen wir am Mittwoch, dem 26.06.2024, endlich auf.
Die Reise begann vielversprechend, und als wir am Donnerstag, dem 27.06.2024, die bosnische Grenze erreichten, wurden wir zunächst problemlos durchgelassen. Doch das war erst der Anfang unseres Dramas. Als wir die Grenze passierten, erhielten wir die Anweisung, den LKW über Nacht stehen zu lassen, da es zu spät war, um die Abwicklung fortzusetzen.
Der LKW an der Grenze
Am nächsten Morgen, pünktlich um 7 Uhr, waren wir wieder an der Grenze. Stundenlanges Warten und endlose Telefonate folgten, ohne zu wissen, warum wir aufgehalten wurden. Zlatan bat uns schließlich, der Spedition Geld zu geben, damit die Angelegenheit schneller geklärt wird. Trotz der moralischen Bedenken zahlten wir das Schmiergeld, da uns das Ankommen der Spenden über alles ging. Aber auch das half nicht. Von Stunde zu Stunde wurden wir vertröstet.
Am Samstag, dem 28.06.2024, wurden wir beim Schichtwechsel wieder zurückgewiesen: Die Internetverbindung sei ausgefallen und eine Abwicklung sei nicht möglich. Die Zeit rann uns durch die Finger, während 13 Tonnen dringend benötigter Spenden darauf warteten, verteilt zu werden. Unsere Empfänger, genauso hilflos wie wir, warteten verzweifelt. Am Sonntag, dem 29.06.2024, kam der Höhepunkt des Dramas. Wir wurden zur Zollstelle gerufen und vor die schlimmste Wahl gestellt: Entweder zahlen wir 1000 € Zollgebühren oder kehren um. Schweren Herzens zahlten wir die Gebühr. Dieses Geld hätten wir für viele andere, sinnvolle Projekte nutzen können. Unser Team war schockiert und fassungslos: Sachspenden in hervorragendem Zustand, darunter Krankenbetten, Schulbedarf, Spielzeug, Desktops und vieles mehr, auf das unsere Empfänger dringend warteten. Nach drei Tagen zermürbendem Warten durften wir endlich ins Land fahren.
Jetzt, zurück in Deutschland, sind wir einerseits erschüttert, traurig und enttäuscht. Logisch. Aber wir hatten keine andere Wahl.
Andererseits sind wir aber auch etwas stolz, dass wir es wieder geschafft haben, vielen Menschen zu helfen.
Und wieder hat uns das Aachener Netzwerk geholfen – FocusHuman e.V. dankt euch für eure großzügige finanzielle Unterstützung.
Paulin Liekenbrock (FocusHuman e.V.)
Kunstauktion 2024
Angenehmes mit Nützlichem verbinden – dazu gibt es auch in diesem Jahr wieder eine Gelegenheit bei unserer Kunstauktion. Wir halten an Bewährtem fest:
Wir haben die Künstler*innen gefragt, die bei den letzten beiden Auktionen dabei waren – und über 20 Kreative haben wieder spontan zugesagt.
Wir haben wieder im Atelierhaus Aachen angefragt, ob wir den Ausstellungsraum nutzen können – und direkt einen Termin festgezurrt.
Vor der Auktion wird es wieder eine 3-tägige Ausstellung geben, bei der man in aller Ruhe die Kunstwerke begutachten kann.
Wir haben auch wieder die ehemalige WDR-Moderatorin Angela Maas gewinnen können, um durch das Programm zu führen. „Never change a winning team.“ war ihre Antwort.
Benjamin Fleig und Angela Maas
Galerist Benjamin Fleig wird wie gewohnt charmant die Angebote einfordern, entgegen nehmen und den Hammer schwingen (oder die Glocke läuten).
Als Schirmherrin konnten wir wieder die Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen gewinnen.
Damit stehen nun die Rahmenbedingungen fest:
Ausstellungseröffnung:
Donnerstag, 7. November 2024, 18 Uhr
Ausstellung:
Donnerstag, 7. November, bis Samstag, 9. November 2024, jeweils 15 bis 20 Uhr
Auktion:
Sonntag, 10. November 2024, 15 Uhr (Einlass ab 12 Uhr)
Ort:
Depot Talstraße, Ausstellungsraum im 1. OG, Talstraße 2, 52068 Aachen
Nach den Sommerferien werden sich bestimmt noch weitere Künstler*innen melden. Nach und nach werden dann auch ihre Werke eintrudeln, die wir dann bei Facebook und Instagram vorstellen werden. Und, natürlich, auch in einem gesonderten Rundbrief.
Aber jetzt schon gilt:
Save the date – 10. November, 15 Uhr!
Helmut Hardy
10 Jahre Flame for Peace
Am 28. Juli 2014 ging es in Sarajevo los. Anlass war der Beginn des Ersten Weltkriegs 100 Jahre zuvor. Ausgelöst durch das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Prinz Ferdinand und seine Gattin Sophie am 28. Juni in Sarajevo, gefolgt von der „Julikrise“ und der Kriegserklärung Österreichs an Serbien am 28. Juli 1914. Unser Lauf startete am 28. Juli 2014 in Sarajevo und endete am 21. September, dem Weltfriedenstag der UNO, in Aachen. Der Weg führte u.a. über Srebrenica, Verdun sowie Hürtgenwald und verband so die Krisengebiete der neueren und der nicht mehr ganz so neuen Geschichte.
Erster Lauftag, 28. Juli 2014
Doch wichtiger als die Verbindung der Orte war uns die Verbindung der Menschen. Wir wollten immer wieder laufend verbinden. Denn der gemeinsame Sport, die gemeinsame Erfahrung ermöglicht gegenseitiges Kennenlernen. Nur wer sich kennt, kann einander verstehen. Wer sich versteht, hilft einander – ein wechselseitiges, friedliches Geben und Nehmen.
Es waren 8 ereignisreiche Wochen. Nicht alles lief glatt, aber alle Probleme und Problemchen konnten gelöst werden.
Es waren 8 anstrengende Wochen. Körperlich anstrengend am Tag, wenig Erholung durch oft zu kurzen und unbequemen Schlaf in der Nacht.
Belohnt wurden wir durch viele kleine und große Erlebnisse unterwegs sowie einen grandiosen Empfang im Aachener Elisengarten.
Auf der letzten Etappe von Eupen nach Aachen wurden wir immer mehr. Am Dreiländereck, im Aachener Wald, in der Innenstadt – überall warteten kleinere Gruppen und schlossen sich uns an – bis schließlich etwa 150 Läufer und Läuferinnen die Friedensfackel in den Elisengarten trugen.
Ankunft am 21. September 2014 in Aachen
„Das Feuer des neuen, friedlichen Europas gegen das Feuer des alten, kriegerischen Europas ~ die heilende Kraft des Friedens gegen die zerstörerische Wucht des Krieges. Hierbei verweisen wir auf das Gewesene und immer noch Mögliche und blicken auf das Friedliche, von der Jugend Europas Gewollte.“, so formulierte es unser damaliger Vorsitzender und heutiger Ehrenvorsitzender Heinz Jussen.
Heute ist uns „die zerstörerische Wucht des Krieges“ deutlich näher gekommen, als wir es damals erwartet hätten.
Es wäre wieder an der Zeit für eine machtvolle Demonstration für den Frieden, einen neuen Lauf mit der Flame for Peace. Die Route vom „europäischen“ Brüssel zum ukrainischen Lviv haben wir schon längst geplant. Aber wir sind uns nicht sicher, ob die Aufgabe uns nicht überfordert. Wer uns bei der Organisation unterstützen möchte, ist herzlich willkommen.
Helmut Hardy