7 Tonnen Hilfsgüter des Aachener Netzwerks in Bihać angekommen

Pressemitteilung

AACHEN „Es war ein Mammut-Werk, aber wir haben es geschafft“, sagt der Vorsitzende des Aachener Netzwerks für humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit e.V., Helmut Hardy „Und es war dringend nötig.“
Am 12. Oktober kam die Nachricht, dass an der bosnisch-kroatischen Grenze Schnee gefallen ist. Der Winter hatte begonnen. Eine Katastrophe für die Flüchtlinge, die in den bosnischen Wäldern einen Weg in die EU suchen. Oft werden sie dabei von kroatischen Grenzschützern ihres Hab und Guts beraubt – und nicht selten „verlieren“ sie dabei auch ihr Schuhwerk.
Das Aachener Netzwerk startete eine Woche später direkt eine Sammlung von Winterkleidung, Schuhen und Schlafsäcken. Per eMail, Facebook, Instagram und Twitter erreichte man zahlreiche Spender und befreundete Organisationen. So sammelten sich in wenigen Wochen mehrere Tausend Kilogramm Pullover und Jacken, Hunderte Paar Schuhe und mehrere Hundert Schlafsäcke. Nicht nur in Aachen, sondern auch in Köln, Stuttgart, Winterberg, Wuppertal und Würzburg wurde gesammelt. Firmen aus Düsseldorf, Heinsberg und Norderstedt spendeten Überproduktion oder B-Ware.
So mussten die Paletten 2,50 Meter hoch bepackt werden, damit alles in den 40-Tonner passte.
Ein Dutzend Mitglieder und Freunde des Vereins halfen beim Sortieren und Verpacken des Materials, zehn weitere standen bereit, als der LKW am Mittwoch beladen werden musste.
Eine Anekdote am Rande: vier syrische Helfer sind selbst vor 5 Jahren über die Balkanroute nach Aachen gekommen. Mohammed Jeha, der nun in Aachen Elektrotechnik studiert, erinnert sich nur ungern an seine Zeit in den ungarischen Wäldern. „Es ist wie gestern – das vergisst man nicht. Deshalb haben wir sofort ‚Ja‘ gesagt, als wir gefragt wurden, ob wir anpacken können.“
Nun hat er dazu beigetragen, denjenigen zu helfen, die heute auf dem Balkan an Not und Kälte leiden.
Am Freitag kam der LKW nach 1.300 km Fahrt im bosnischen Bihać an. Zlatan Kovacevic von SOS Bihać freut sich über den mittlerweile vierten Transport: „Auf unsere Aachener Freunde ist immer Verlass. Am Wochenende werden wir die ersten Winterjacken und Schlafsäcke verteilen. Hier soll keiner erfrieren.“

Spenden zur Finanzierung des Transports werden über das Spendenkonto des Aachener Netzwerks (IBAN: DE21 3905 0000 0000 3170 08) gesammelt.