Bina Mira – hatten wir das nicht schon?
Ja, Anfang April haben wir das mehrfach von 2020 verschobene Bina Mira nachgeholt.
Ende September fand nun die Ausgabe 2022 statt – insgesamt schon die 13te. Dieses Mal in Višegrad in Bosnien & Herzegowina – nicht zu verwechseln mit dem ungarischen Visegrád. Wie immer wird dieser Austausch von Jugendtheatergruppen unterstützt durch Erasmus+, 2022 wieder durch die belgische Nationalagentur mit Hilfe des Jugendbüros in Eupen/Belgien.
Mit dabei waren 9 Gruppen aus 7 Städten und 7 Ländern:
Bosnien und Herzegowina war durch zwei Gruppen aus Tuzla sowie Banja Luka vertreten, ebenso wie Serbien mit den Städten Šid/Schid sowie Zrenjanin und Deutschland mit Alsdorf (Gustav-Heinemann-Gesamtschule) sowie Aachen (Mies-van-der-Rohe-Schule); Belgien war durch Eupen vertreten, Rumänien durch Reghin, Kroatien durch Zagreb und Slovenien durch Postojna.
Vom 18. bis 25. September waren alle unter Spannung, vor allen Dingen die Workshoparbeit lief auf Hochtouren. Am letzten Tag, dem Samstag, wurden die Resultate vorgestellt.
Bei bester Stimmung wurde musiziert, geschichtlich recherchiert, gekleistert und gemalt, die Filmcrew interviewt, Rollenspiele und Schattenspiele geübt – täglich standen 6 Stunden auf dem Programm. Die insgesamt 80 Teilnehmer wurden in Andrićgrad untergebracht, einem Stadtteil von Visegrad. Andrićgrad wurde nach dem Literaturnobelpreisträger Ivo Andrić benannt und ist eine Planstadt des Regisseurs Emir Kusturica.
Es ist erstaunlich zu beobachten, wie schnell die Jugendlichen aus 11 Gruppen und 7 Nationen internationale Freundschaften schließen und sprachliche Barrieren überwinden, zusammen arbeiten, essen, Freizeit genießen und feiern.
Abends zeigten alle Gruppen ihre vorab vorbereiteten Videos und Theaterspiele. Hier sei das Theaterstück von unserem neuen Partner Cvetin Anisic aus Šid in Serbien hervorgehoben.
Unter dem Titel „Refugees/Flüchtlinge“ zeigten die Schauspieler in schrecklichen Bildern das Los der Flüchtlinge an den EU-Grenzen, berichten über Schicksale, Menschenrecht verletzende „Pushbacks“, schwere Traumatisierungen, harte Lagerrealitäten und schließlich das Ankommen in einem neuen, unbekannten Leben mit den (uns) bekannten administrativen Hürden.
Über Bina Mira wurde schon gesprochen – so dass es auch 2023 wieder eine “Bühne des Friedens“ in Zeichen von Frieden, Freundschaft, Toleranz, Respekt, demokratischen Werte und Inklusion geben wird.