Das dritte Interview, noch mal die gleichen Fragen. Patrick wohnt in Speyer – wie kommt man da zu einem Verein, der „Aachener Netzwerk“ heißt?
Helmut Hardy (HH): Patrick, du bist seit einem Monat Mitglied im „Aachener Netzwerk für humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit e.V.“. Wie bist du dazu gekommen?
Patrick Münz (PM): Nachdem ich gegen Ende 2019 durch verschiedene Zeitungsartikel auf die Gewalt der kroatischen Grenzpolizisten gegenüber Geflüchteten aufmerksam geworden bin, begann ich mich mehr mit den Themen zu beschäftigen. Schnell wurde ich auf die Arbeit von Dirk Planert aufmerksam und somit auch auf die vielen verschiedenen Brennpunkte entlang der Flüchtlingsrouten. Nachdem mein Interesse und meine Vernetzung auf Facebook weiter gewachsen war, begann ich mich nach Organisationen zu erkundigen, welche sich aktiv für Geflüchtete einsetzen und deren Arbeit transparent und nachvollziehbar ist. Nach kurzer Zeit wurde ich auf das Aachener Netzwerk für humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit e.V aufmerksam.
HH: Nun ist es ja oft nicht leicht, sich in einen gewachsenen Verein einzufinden. Wie empfindest du es?
PM: Nach nur knapp einem Monat kann ich mit vollster Zufriedenheit sagen, dass die Aufnahme im Aachener Netzwerk sehr herzlich und angenehm für mich war. In kürzester Zeit gab es eine aktive Kontaktaufnahme mit dir – Helmut, dem Vorsitzenden. Sofort wurde ich aktiv mit integriert und durfte mich im Verein sowohl vorstellen als auch sofort in einem Projekt mit einbringen.
HH: Was findest du an der aktuellen Arbeit … spannend? Wichtig?
PM: Ich glaube, dass Asyl und Flucht schon immer bestehende Themen in der Welt sind. Jedoch sind aktuell so viele Menschen auf der Flucht wie nie zuvor. Somit ist es wichtig, Menschen auf diese Themen aufmerksam zu machen, denn letztendlich schreiben wir heute das 21. Jahrhundert und unsere Gesellschaft, rund um die Welt, ist gebildeter denn je. Somit sollte es weder innerhalb der Europäischen Union noch entlang der Europäischen Außengrenzen Menschen geben müssen, die in Flüchtlingscamps leben, welche einer humanitären Katastrophe gleichen. Um das zu verhindern, steht vor allem Aufklärung und aktive Hilfe im Mittelpunkt.
HH: Der Verein hat eine lange Historie, er ist mehr als ein Vierteljahrhundert alt. Sind die Themen nicht schon lange überholt?
PM: Wie schon zuvor erwähnt, befinden sich aktuell so viele Menschen auf der Flucht wie noch nie. Zudem gibt es viele Orte, an denen es Menschen gibt, die eine helfende Hand benötigen können. Solange dass der Fall ist, sollte die Arbeit des Vereins aufrecht erhalten werden.
HH: Und dann noch die übliche Frage aus dem Bewerbungsgespräch: Wo siehst du den Verein in 5 Jahren? Was möchtest du mit dem Verein bis dahin erreicht haben?
PM: Ich hoffe, dass wir in der kommenden Zeit weiter auf die bestehenden Probleme aufmerksam machen können und für Aufklärung, rund um das Thema Asyl und Flucht, sorgen können. Ich glaube, dass in den kommenden 5 Jahren der Verein weiter wachsen wird und wir gemeinsam weitere Hilfsprojekte abschließen werden.