Am 27. April erreichte uns die Anfrage nach einem LKW – daraus wurde ein gemeinsamer Transport, bei dem einige Hindernisse aus dem Weg geräumt werden mussten.
„Die Privatinitiative ‚Hilfstransport Lipa‘, als eine Kooperation mit der gemeinnützigen Organisation Solidarität International, organisiert in den nächsten Tagen einen akuten humanitären Hilfstransport an dringend benötigten Sachspenden, ins vergessene und hilfslose Flüchtlingslager Lipa an der EU- Aussengrenze zu Kroatien. Dafür benötigen wir dringend noch Ihre logistische Unterstützung in Form einer möglichen Leihgabe eines größtmöglichen Nutzfahrzeuges 3,5 – 12t LKW, für sieben Tage und ca. 3.000 km. Alternativ benötigen wir hierzu Ihr bestmögliches Angebot für o.g. Umfang. Offizielle Spendenquittung, sowie Presseveröffentlichung mit Foto in der Westdeutschen Zeitung kann, bzgl. Leihgabe als gemeinnützige Spende im Gegenzug unsererseits entsprechend angeboten werden.“
Da hätten wir nun sagen können: „Danke, aber einen LKW haben wir nicht.“ – und fertig.
Statt dessen führten wir mehrere fruchtbare Telefongespräche mit Meik. Meik und Sandra hatten viel Engagement, aber wenig Erfahrung. Sie knüpften Kontakte zu Compass 071 in Sarajevo. Diese wiederum empfahlen, die Sachen dem Roten Kreuz in Bihać zu bringen – und mit dem Roten Kreuz haben wir schon zu Vucjak-Zeiten kooperiert. So schließen sich die Kreise.
Meik und Sandra hatten selbst Hilfsgüter gesammelt, suchten aber auch noch mehr. Auch damit konnten wir dienen, sogar vor Ort, in Wuppertal-Cronenberg. Mit 14 Paletten Hilfsgütern des Aachener Netzwerks ergab sich eine Gesamtmenge von über 3.000 kg.
Um den LKW kümmerten sich Meik und Sandra, um die Zollpapiere kümmerten wir uns – und so konnte der LKW am 6. Mai beladen werden und los fahren. Alles im Plan!
Aber schon am nächsten Morgen kam ein Anruf: Auf der Autobahn machte ein Vorderrad sehr merkwürde Geräusche und Bewegungen. Der ADAC stelle schnell fest, dass die Muttern an beiden Vorderräder sehr lose waren – und mittlerweile auch defekt. Im Laufe der Zeit wurde klar, dass mit den Ersatzteilen nicht so schnell zu rechnen ist. Eine zusätzliche Übernachtung wurde fällig.
Aber am nächsten Tag, dem Samstag, konnte es dann weiter gehen. Und am Montag ging es schon vor 8 Uhr über die Grenze und zum Lager des Roten Kreuz Bihać.