SOS Bihać ist der Partner des Aachener Netzwerks in Bosnien. Dirk Planert beschreibt die Entstehung von SOS Bihać:
Wie Phönix aus der Asche ist SOS Bihać auf der Müllhalde Vučjak bei Bihać entstanden. Im Sommer 2019 hatte der Familienvater und ehemalige Kriegsflüchtling Zlatan Kovačević die deutschen Freiwilligen in der dortigen Ambulanz besucht und eine Frage mit Folgen gestellt: „Was kann ich tun?“ Anfangs unterstützte Zlatan mit Fahrdiensten, bei der Logistik und mit seinem sehr guten lokalen Netzwerk.
Nach der Auflösung des Lagers in Vučjak suchte das „Team Vučjak“ Tage und Nächte lang im Plesevica-Gebirge Flüchtlinge, die bis zu 30 Kilometer tief im Wald hilflos und frierend auf sich allein gestellt waren. Als Leiter eines Sportclubs verfügte Zlatan bereits über mehrere Quads, geländegängige Fahrzeuge, die die Suche auch bei Schnee ermöglichten.
Weil humanitäre Arbeit für Flüchtlinge in Bosnien als kriminell bewertet wird, gründete er SOS Bihać. Als nun legale Organisation und durch die Unterstützung des Aachener Netzwerks und anderer NGOs konnte er SOS Bihać zu einer effektiven Organisation ausbauen, die nun aus etwa 20 freiwilligen Bürger*innen der Stadt Bihać besteht. Über SOS Bihać sagt er: „Wir sind die stärkste Organisation im Kanton. Wir helfen nicht Flüchtlingen, nicht Bosniern. Wir helfen jedem Menschen, der in Not ist“.