Rundbrief 57 – Juli 2025

Inhalt:

30 Jahre später

Im Juli 1995, also vor genau 30 Jahren, verübten bosnisch-serbische Truppen unter dem Kommando von General Ratko Mladic in Srebrenica ein Massaker an rund 8.000 bosniakischen Männern.

Während dies international, auch von der UNO, als Völkermord anerkannt wird, leugnen serbische Nationalisten diesen Genozid bis heute.

So wird eine gemeinsame, friedliche Zukunft der Menschen im ehemaligen Jugoslawien erschwert bis unmöglich. Wir hoffen auf eine Anerkennung der Schuld durch die Täter – denn nur so kann eine neues Kapitel der Geschichte angefangen werden.

Aber wer uns kennt weiß, dass „hoffen“ alleine nicht ausreicht. Seit 1999 trägt die „interkulturelle Friedensarbeit“ zu unserem Vereinsnamen bei – nicht zu Unrecht.

2005 hat Heinz Jussen sein Buch „Suada“ veröffentlicht. Anlass war das Massaker von Tuzla im Mai 1995, 10 Jahre vorher. Dieses Jahr ist wieder ein runder Jahrestag, weshalb wir das Buch neu veröffentlicht haben. Die deutsche Ausgabe ist fertig und kann gerne bei uns (oder im Buchhandel) bestellt werden. Natürlich auch als E-Book.

Die bosnische Ausgabe geht bald in den Druck – sie wird es dann ebenfalls als E-Book geben.
Beide Ausgaben werden auch, ein Novum für uns, als Hörbuch erscheinen.

Das bekanntere Massaker ist das von Srebrenica. Dieses haben wir zum Anlass genommen, den bosnischen Botschafter einzuladen. Der Tag mit ihm bildet den Schwerpunkt dieses Rundbriefs.

Er schrieb nachher aus Berlin:
„I am pleased that I was able to interact so meaningfully with a number of people, including the Mayor, the members of the Netzwek, and so many nationals from Bosnia and Herzegovina.
Thank you!“

Dirk, Giana, Helmut, Julia und Mujo – Der Vorstand des Aachener Netzwerks

Oben

30 Jahre später – ein Tag in Aachen
Der Botschafter erinnert an Bosnien und Herzegowina in Aachen

Am 28. Juni fand das Aachener Weltfest statt. Der Beitrag des Aachener Netzwerks war nicht nur „der übliche“ Infostand, sondern auch ein Vortrag über Bosnien und Herzegowina, für den wir den bosnischen Botschafter eingeladen haben. Giana berichtet über einen besonderen Tag.

Der bosnische Botschafter Damir Arnaut folgte unserer Einladung, im Rahmen des Aachener Weltfestes am 28.06. einen Vortrag über Bosnien und Herzegowina zu halten.

Bereits im November 2024 wurde Herr Arnaut in Berlin seitens des Aachener Netzwerks kontaktiert. Die Idee dazu kam von unserem Mitglied Lejla Djulic, Rechtsanwältin und Fachfrau auf diesem Gebiet – ebenso wie Herr Arnaut.

Anlass für die Kontaktaufnahme waren das Massaker von Tuzla, das sich am 25.05.1995 ereignete, sowie der Genozid von Srebrenica am 11.07.1995. Beide Ereignisse jähren sich in diesen Tagen zum 30. Mal.

Vor dem Vortrag, der am Nachmittag im Welthaus stattfand, hatten wir eine kleine Stadt­führung organisiert, inklusive eines Besuchs bei der amtierenden Oberbürger­meisterin Sibylle Keupen.

Damir Arnaut, Mersiha Krivdic und Giana Haass

Treff- und Ausgangspunkt der Stadtführung war der Elisenbrunnen. Mersiha, Mujo, Helmut und ich gehörten zum Empfangskomitee. Leider konnten andere Mitglieder, darunter auch Lejla, nicht teilnehmen.

Helmut holte Herrn Arnaut im Hotel ab und kam mit ihm zum Elisenbrunnen, wo Meri, Mujo und ich pünktlich um 12:00 Uhr warteten.

Eine Stadtführung auf Bosnisch in Aachen – das war das Mindeste, was wir dem Botschafter anbieten konnten, auch wenn er ausgezeichnet Englisch spricht, so mein Verständnis.

So hatte ich mich einige Wochen zuvor persönlich verpflichtet, die Stadtführung durchzuführen. Allerdings hatte ich nicht bedacht, dass ich vor der eigentlichen Führung so aufgeregt sein würde wie eine Schülerin vor einem Referat oder einer mündlichen Prüfung.
Doch die Begegnung mit dem Botschafter an diesem sonnigen und heißen Samstag war von Anfang an sehr freundlich und angenehm. Mein Lampenfieber verflog gleich zu Beginn unseres Treffens.

Hinter dem zunächst streng wirkenden Gesichtsausdruck, das war mein erster Eindruck, verbirgt sich ein höflicher, sympa­thischer und nahbarer Mensch mit gutem Sinn für Humor.

Herr Arnaut war zum ersten Mal in Aachen und sehr daran interessiert, die Geschichte der Stadt kennenzulernen. Er berichtete uns von seiner „indirekt persönlichen“ Verbindung zu Aachen:
Seine Schwiegereltern und seine jetzige Ehefrau, damals noch minderjährig, waren Anfang der 90er Jahre als bosnische Flüchtlinge in Aachen untergebracht. Sie erzählen noch heute von vielen positiven Erinnerungen und Erfahrungen aus dieser Zeit. Eine Bleibe-Perspektive hatten sie damals offenbar nicht, sodass sie nach Kriegsende zurück nach Bosnien gingen – doch die guten Erinnerungen sind geblieben.

Am Elisenbrunnen konnte Herr Arnaut das heiße Schwefelwasser auf seinen Händen spüren – vom Trinken wurde ihm jedoch abgeraten. Helmut wies ihn mit einem Augenzwinkern darauf hin, dass alle Personen, deren Namen an den Mauern des Elisenbrunnens verewigt sind, „bereits tot“ seien – möglicherweise aufgrund des Thermalwassers. Herr Arnaut verstand den humorvollen Hinweis sofort, und wir zogen lachend weiter in Richtung Altstadt.

Auf meiner Liste der Sehenswürdigkeiten, die man in Aachen innerhalb von 90 Minuten unbedingt sehen sollte, standen: die Archäologische Vitrine im Elisengarten, der Aachener Geldbrunnen mit der bekannten Skulptur Kreislauf des Geldes von Karl-Henning Seemann, der Aachener Dom, der Katschhof, der Marktplatz mit dem historischen Rathaus, der Karlsbrunnen, der Granusturm sowie der berühmte Krönungssaal.

Herr Arnaut zeigte großes Interesse und freute sich sehr darüber, die Geschichte Aachens auf diese Weise kennenzulernen. Da die RWTH Aachen zu den führenden technischen Universitäten Europas zählt, beschlossen wir spontan, ihm auch das Hauptgebäude der RWTH sowie das markante SuperC-Gebäude zu zeigen.

Damir Arnaut,Giana, Mersiha, Mujo und Helmut

Auf dem Markt angekommen, trafen wir auf eine große, aber friedliche Pro-Palästina-Demonstration.

Der Blick auf das Rathaus, den Karlsbrunnen sowie den Granusturm – als einzig erhaltenes Bauwerk der einstigen Pfalz Karls des Großen – vermittelte eindrucksvoll die historische Bedeutung Aachens als Zentrum karolingischer Macht und europäischer Geschichte. Bevor wir uns zum Empfang bei der Oberbürgermeisterin begaben, nutzten wir noch kurz die Gelegenheit, ein Getränk am Markt zu genießen und die besondere Atmosphäre dieses Ortes auf uns wirken zu lassen.

Unsere Oberbürgermeisterin, Frau Sibylle Keupen, hatte an diesem Tag zahlreiche Termine, unter anderem eine Eröffnungsrede zum Weltfest im Welthaus. Trotzdem nahm sie sich die Zeit, den bosnischen Botschafter sowie uns als Vertreter*innen der Zivilgesellschaft zu empfangen.

Damir Arnaut und Sibylle Keupen

Im Büro der Oberbürgermeisterin, hinter den dicken Mauern des Rathauses, wurden uns Kaffee, Erfrischungsgetränke und Süßigkeiten serviert. Die Stimmung war offen, respektvoll und sehr herzlich. In diesem angenehmen Rahmen fand ein intensiver Austausch zwischen Frau Keupen, Herrn Arnaut und den Vertreter*innen des Aachener Netzwerks statt.

Dabei ging es unter anderem um den Beitrag der Bürgerinnen und Bürger aus Bosnien und Herzegowina zum wirtschaftlichen, kulturellen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Leben in Aachen – einer Stadt, in der viele von ihnen eine neue Heimat gefunden haben. Auch Themen wie Städtepartnerschaften, Umwelt- und Rechtsstaatlichkeit, Diskriminierung sowie die europäische und transatlantische Integration Bosnien und Herzegowinas wurden angesprochen.

Frau Keupen betonte, dass Aachen seit jeher eine offene und hilfsbereite Stadt für Geflüchtete und Menschen in Not sei – und dies bis heute geblieben ist. Sie hob die Bedeutung von Vielfalt, internationalem Austausch und gelebter Solidarität für das städtische Miteinander hervor.

Am Ende des Gesprächs überreichte Frau Keupen dem Botschafter ein Geschenk: ein Buch über Aachen und eine Packung Aachener Printen. Bevor sich unsere Wege trennten, nahm sie sich noch die Zeit, Herrn Arnaut den historischen Krönungssaal zu zeigen – eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten des Rathauses. Danach schwang sie sich auf ihr Fahrrad und eilte zur Eröffnung des Weltfestes.

Sibylle Keupen, Damir Arnaut, Helmut, Mujo, Giana

Auch wir machten uns nun auf den Weg dorthin. Das Aachener Netzwerk war auf dem Fest mit einem eigenen Informationsstand vertreten.

Hibe war extra aus Apolda angereist

Dann hielt Herr Arnaut seinen Vortrag:


Er sprach in bosnischer und englischer Sprache.

Trotz der großen Hitze waren zahlreiche Bosnierinnen und Bosnier gekommen – eingeladen vom Aachener Netzwerk. Herr Arnaut schilderte eindrücklich die aktuelle politische Lage in Bosnien und Herzegowina, das Problem der Korruption sowie die ethnonationalistisch geprägte Politik vieler Parteien, die der Entwicklung einer offenen, demokratischen und pluralistischen Gesellschaft im Wege steht.

Das größte Hindernis für den politischen Fortschritt, so Herr Arnaut, sei das komplexe politische System, das durch das Daytoner Friedensabkommen geschaffen wurde. Es blockiere systematisch jede Reform und mache eine „bürgerliche Gesellschaft“ nahezu unmöglich. Eine Veränderung des Systems sei theoretisch möglich, bedürfe aber der Einstimmigkeit aller regierenden Parteien – ein unrealistisches Szenario, da viele amtierende Politiker kein Interesse an Reformen haben. Für manche würde ein funktionierender Rechtsstaat sogar den direkten Weg ins Gefängnis bedeuten.

Die Absurdität der aktuellen Verfassung veranschaulichte Herr Arnaut an einem persönlichen Beispiel: Er selbst, als Bosniake, und seine Ehefrau, eine (bosnische) Kroatin, könnten zwar theoretisch für das Präsidentenamt kandidieren – allerdings nur, wenn sie ihren Wohnsitz in der jeweils „richtigen“ Entität haben. Ein Bosniake darf nicht in der Republika Srpska leben und gleichzeitig für das Präsidentenamt kandidieren. Umgekehrt kann ein (bosnischer) Serbe, der in der Föderation lebt, ebenfalls nicht kandidieren.

Besonders diskriminierend ist diese Regelung für Kinder aus sogenannten „Mischehen“ – wie im Fall von Herrn Arnaut selbst. Sie zählen offiziell zu keiner der drei „konstitutiven“, also staatsbildenden Völker – Bosniaken, Kroaten oder Serben – und sind dadurch vollständig vom höchsten Staatsamt ausgeschlossen.

Gleiches gilt für Jüdinnen und Juden, Roma sowie andere ethnische Minderheiten, denen laut geltender Verfassung das passive Wahlrecht auf nationaler Ebene verwehrt bleibt.

Mit dem Genozid von Srebrenica griff der Vortrag eines der dunkelsten und schmerzlichsten Kapitel europäischer Nachkriegsgeschichte auf – ein Thema, das uns zur Einladung von Herrn Arnaut bewogen hat.

Der Genozid von Srebrenica ist eine der tiefsten und schmerzhaftesten Wunden, die Bosnien und Herzegowina bis heute zu tragen hat. Umso unverständlicher ist es, dass die serbische Politik – sowohl in der Republika Srpska als auch in Serbien – bis heute keine Verantwortung für dieses Verbrechen übernimmt oder den Genozid gar leugnet.

Diese Haltung behindert nicht nur die notwendige Aufarbeitung und Versöhnung zwischen den Völkern, sondern stellt auch ein wesentliches Hindernis für die nachhaltige Stabilität und den Fortschritt des gesamten Landes dar.

Alle am Bosnienkrieg beteiligten Länder sollten sich ein Beispiel an Deutschland nehmen. Die offene und ehrliche Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit, wie sie Deutschland konsequent vorlebt, zeigt: Eine solche Aufarbeitung ist nicht nur möglich, sondern der Schlüssel zu Versöhnung, gegenseitigem Verständnis und dauerhaftem Frieden.

Voraussetzung dafür ist jedoch ein echter Wille zur Aufarbeitung – und leider zeigen nicht alle Länder des Balkans diesen bislang.

Die Aula im Welthaus war voll

Der Botschafter berichtete dem versammelten Publikum von seinen anhaltenden Bemühungen, international für die Anerkennung und das Gedenken an den Genozid von Srebrenica zu werben – und zugleich vom kontinuierlichen Gegenlobbying der serbischen Seite, das darauf abzielt, diese Anerkennung zu verhindern oder zu relativieren.

Einen bedeutenden Erfolg konnte er als Botschafter in Berlin erzielen: Am 11. Juli, dem 30. Jahrestag des Genozids von Srebrenica, stand das Thema als erster Punkt auf der Tagesordnung des Deutschen Bundestages. Das ist ein großer diplomatischer Erfolg und zugleich eine bedeutsame symbolische Geste – eine spürbare Genugtuung für viele Menschen, insbesondere für die Überlebenden, aber auch für das gesamte Land Bosnien und Herzegowina.

Am Ende seines Vortrags wurden aus dem Publikum zahlreiche Fragen gestellt, auf die Herr Arnaut gründlich und verständnisvoll einging. Zum Abschluss bedankte er sich beim Aachener Netzwerk – sowohl für die Einladung als auch für die vielen Hilfsprojekte und zivilgesellschaftlichen Aktivitäten, die seit dem Krieg in Bosnien und Herzegowina durchgeführt wurden.

Im Anschluss an den Vortrag tauschte sich der Botschafter mit vielen seiner Landsleute aus, die zum Vortrag gekommen waren, bevor er gegen 18:00 Uhr das Weltfest verließ und der Einladung zum Abendessen in der bosnischen Moschee in Aachen folgte – seinem letzten Termin an diesem ereignisreichen Tag.

Für uns alle war es ein beeindruckender und bewegender Tag. Wir danken dem Botschafter herzlich für seinen Besuch, seine Zeit und seine zugesagte Unterstützung für unsere zukünf­tigen Vorhaben.

Nicht zuletzt geht unser besonderer Dank an Lejla, die die wunderbare Idee hatte, den Botschafter nach Aachen einzuladen – um gemeinsam dem Massaker in Tuzla und dem Genozid in Srebrenica zu gedenken.

Giana Haass

Oben

Ein besonderer Abend mit Botschafter Arnaut
Gedenken, Dialog und Gemeinschaft in Aachen

Amela Mujezinovic ist Vorstandsmitglied der „Islamische Gemeinde der Bosniaken in Deutschland (IGBD) – Aachen“. Dort war der Botschafter nach seinem Vortrag im Welthaus zu Gast.

Anlässlich des 30. Jahrestages des Krieges in Bosnien und Herzegowina und im Gedenken an die Massaker – insbesondere in Tuzla und Srebrenica – hatte das Aachener Netzwerk für humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit e.V. am Samstag, den 28. Juni 2025, zu einem Vortrag mit dem bosnisch-herzegowinischen Botschafter in Deutschland, Damir Arnaut, ins Welthaus Aachen eingeladen.
Unter dem Titel „Krieg, Aggression und Völkermord: Auswirkungen und Folgen – der Fall Bosnien und Herzegowina“ sprach Herr Arnaut eindrücklich über die Folgen des Krieges, über politische und gesellschaftliche Herausforderungen sowie über die Verantwortung Europas im Umgang mit Erinnerung und Gerechtigkeit.

Über Helmut Hardy, den Vorsitzenden des Aachener Netzwerks, erhielt die bosnische Gemeinde in Aachen die Information über den Besuch des Botschafters. Daraufhin ergriff die Gemeinde die Initiative und sprach eine Einladung aus, um Herrn Arnaut im Anschluss an seinen Vortrag persönlich in der Gemeinde willkommen zu heißen.

In der Moschee

Die Gemeinde bereitete sich mit großer Herzlichkeit auf diesen besonderen Gast vor. Am Abend wurde Botschafter Arnaut in der Moschee empfangen – nicht nur als offizieller Vertreter, sondern als geschätzter Gesprächspartner in einem Kreis der Erinnerung und der Hoffnung.

Ein gemeinsames Abendessen schuf den Rahmen für offene und persönliche Gespräche. Der Botschafter nahm sich trotz eines dichten Programms Zeit für Begegnung und Austausch. In einem kurzen Grußwort würdigte er die Rolle der bosnischen Diaspora in Deutschland und betonte die Bedeutung von Zusammenhalt, zivilgesellschaftlichem Engagement und aktiver Erinnerungsarbeit – sowohl hier als auch in Bosnien und Herzegowina.

Der Botschafter bei seinem Vortrag in der Moschee

Die Gemeindemitglieder nutzten zudem die Gelegenheit, um Fragen zur eigenen Situation zu stellen – etwa zu Visa, Passverlängerungen und konsularischen Angelegenheiten.

Der Abend war geprägt von einer tiefen emotionalen Atmosphäre. Das Thema des Tages – Krieg, Verlust und Verantwortung – setzte sich auf menschlicher Ebene fort. Viele Teilnehmende zeigten sich bewegt von der Offenheit des Botschafters und der Möglichkeit zum persönlichen Austausch.

Unser Dank gilt Herrn Botschafter Arnaut für seine Zeit und seine Worte sowie allen Mitgliedern unserer Gemeinde, die mit dieser Einladung und Organisation ein starkes Zeichen für Dialog und Erinnerungs­kultur gesetzt haben.

Amela Mujezinovic

Oben

Wer ist Damir Arnaut?

Damir Arnaut ist seit August 2023 Botschafter von Bosnien und Herzegowina in Deutschland/Berlin.

Er wurde 1975 in Sarajevo geboren. Er studierte Jura in den Vereinigten Staaten, wo er 2002 an der University of California in Berkeley promovierte. Danach war er 5 Jahre lang als Anwalt in Washington D.C. tätig. Er ist unter anderem auch Mitglied der Anwaltskammer des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten.

Nach seiner Rückkehr nach Bosnien und Herzegowina war er Berater für verfassungs­rechtliche Fragen eines Mitglieds des Staats­präsidiums von Bosnien und Herzegowina, Botschafter seines Landes in Australien und für Neuseeland, Abgeordneter in der Parlamen­tarischen Versammlung Bosnien und Herzego­winas sowie in der Parlamen­tarischen Versammlung des Europarates. Vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschen­rechte in Straßburg vertrat er erfolgreich einen Mandanten in einem Fall von Diskriminierung aufgrund ethnischer Zugehörigkeit und territorialer Repräsentation.

Im Jahr 2023 wurde Botschafter Arnaut mit dem renommierten Haas International Award der University of California in Berkeley ausgezeichnet.

Oben